Panikattacken wegen Kindheitstrauma nachhaltig heilen
Ich kann dir ein langes Liedchen davon singen, wieviele negative Erlebnisse oder Momente sich bei mir aus meiner Kindheit im Kopf "festgesetzt" haben. Ich habe viele Jahre gebraucht, um belastende Dinge, die ich verdrängte oder gar nicht richtig einstufen konnte, aufzuarbeiten. Heute bin ich noch lange nicht fertig. Aber ich bin auf einem guten Weg. Es gibt noch Situationen, auf die ich mit körperlichen Reaktionen wie Herzrasen, innerer Unruhe, Schweißausbrüchen, schwitzigen Händen, Ohnmachtsgefühl oder Kurzatmigkeit reagiere, obwohl sie schon lange vorbei sind. Das passiert, wenn ich getriggert werde.

Vielleicht hast du das Wort schon einmal gehört. Ein Trigger ist ein Auslöser. Bei Wikipedia fand ich diese Erklärung: "Die betroffene Person hat ein durch den Trigger ausgelöstes plötzliches, intensives Wiedererleben eines vergangenen Erlebnisses oder früherer Gefühlszustände, das kann so stark sein, dass die Person unfähig ist, sie als Erinnerung zu erkennen und erlebt sie förmlich als aktuelles Ereignis." Ich merke nicht immer, dass ich in so eine Situation gerate und somit getriggert werde. Spüre ich aber die Symptome, frage ich mich natürlich, was mit mir los ist. Schließlich sind sie alles andere als angenehm. Da ich schon Erfahrung damit habe, reagiere ich schnell darauf mit Selbsthilfe. Ich schaue mir die aktuelle Situation an und ziehe Verbindungen zu früher. Ich finde heute, nach intensiver Auseinandersetzung mit meiner Kindheit, immer eine Antwort. Ich erkläre mir, warum mein Körper reagiert und unmittelbar nach der Erkenntnis bzw. Erklärung kann ich regelrecht spüren, wie meine Symptome in nur wenigen Minuten abklingen. Es war ein langer Weg bis ich das konnte, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister.

Somit konnte ich auch meine über Jahre anhaltenden Panikattacken verstehen und stark reduzieren bis völlig auflösen. Heute spüre ich die Situationen sehr gut und kann Panikattacken verhindern, da ich weiß, warum ich in bestimmten Situationen mit diversen körperlichen Symptomen reagiere. Gerne möchte ich noch an dieser Stelle das Buch von Stefanie Stahl Das Kind in dir muss Heimat finden empfehlen.
Wenn du dich noch mehr für Panikattacken interessierst, empfehle ich dir zuerst meinen Blog-Artikel Wie Panikattacken mein Leben bestimmt haben zu lesen. Dann gibt es auf dem Blog noch weitere Artikel, die ich dir ebenfalls hier verlinke:
- Mein wichtigster Schritt bei Panikattacken in 2016
- Ich stelle mich meiner Angststörung und verreise alleine
- Wer Stress sagt, meint Angst?
Heute geht es mir sehr gut und ich kann jedem nur empfehlen, an seinen Baustellen dran zu bleiben und zu arbeiten. Damit solche Probleme aber erst gar nicht entstehen können, muss man zum einen wissen, dass es sie gibt und zum anderen feinfühlig mit seinen Kindern und anderen Mitmenschen umgehen. Warum es so wichtig ist, bereits bei den Kindern anzufangen, kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und sauge alles, was ich sehe, höre und erlebe, wie ein Schwamm auf. Das war schon immer so, auch in meiner Kindheit. Alles geht mir sehr nah und ich hätte an manchen Stellen in meinem Leben mehr emotionale (psychologische) Unterstützung benötigt. Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr, verstehen die Zusammenhänge nicht wie Erwachsene und auch die nötigen Verknüpfungen durch die fehlende Lebenserfahrung fehlen. Sehr intensive Momente, sowohl positive, als auch negative, können ganz schön prägend sein. Und wir alle wissen: Negative Momente können viel Schaden anrichten. Erfahrungen prägen und formen den Menschen, das ist völlig normal. Wenn man jedoch einen sehr intensiven Moment erlebt hat, ist es aus meiner heutigen Sicht wichtig, darüber zu reden und ihn aufzuarbeiten. Unverarbeitete Momente, die man in seiner Kindheit erlebt, schleppt man in das Erwachsenenalter hinein. Was daraus dann wird, spüre ich ja selbst. Das muss nicht sein.

Folgende Punkte sind mir sehr wichtig, wenn wir als Familie etwas erleben, was aus dem Alltäglichen herausfällt. Es ist unmöglich, alles aufzuzählen, aber man sollte bei sehr vielen Momenten einfach die Augen offen halten und schauen, wie sie sich auf dein Kind (oder andere Mitmenschen) auswirken. Es können Dinge sein wie:
- Unfälle, negative Geschichten, Streit, Tod, langanhaltende Stressituationen, neue unbekannte Situationen, Druck, unerwartete Wendungen, intensive Erlebnisse, Umzüge, etc.
Was du tun kannst, um solche Situationen aufzuarbeiten:
- Versuche, dich in andere hinein zu versetzen
- Spiele die Situation niemals herunter, sondern nehme sie ernst, ohne Angst und Panik zu verbreiten - ganz egal wie harmlos sie für dich erscheint
- Bleibe immer ruhig und versprühe Sicherheit und Stabilität
- Tröste dein Kind, nimm es in den Arm - handle nach deinem Bauchgefühl, auch wenn du Sprüche wie "dein Kind muss abgehärtet werden" von anderen hörst
- Arbeite erlebte Situationen auf, in dem du darüber sprichst, und nicht nur einmal - oft sind mehrere Gespräche benötigt, damit sich das Erlebte wirklich "setzt"
- Singen, tanzen und malen können helfen, Stress zu reduzieren oder sich auszudrücken
- Dein Kind muss wissen und auch fühlen, dass du immer ein offenes Ohr hast
- Interessiere dich für dein Kind, auch wenn du nicht jedes Thema spannend findest - so findest du heraus, ob möglicherweise etwas "im Busch" ist
Manche Dinge lassen sich nicht vermeiden oder man kann nicht allwissend oder allgegenwärtig sein. Das muss man auch nicht. Aber mit ein wenig mehr Gespür und Feinfühligkeit, mit mehr Zeit und Interesse, lässt sich so manches umkehren und entspannen. Hab keine Angst vor der Schattenseite, schau hin, suche nach Lösungen - es lohnt sich! Bis bald, deine Lisa.
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