Ach, ich fliege doch nicht so oft!

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Zuerst zu mir. Mein erster und letzter Flug war im Jahr 2005 in die Ukraine, dort besuchte ich meine Oma. Damals habe ich das Fliegen noch nicht so kritisch gesehen. Natürlich wusste ich, dass es nicht sehr umweltfreundlich ist. Aber viel mehr Gedanken habe ich mir über das Fliegen an sich nicht gemacht. Ich war eher mit mir selbst beschäftigt. Oh je, mein erster Flug! Wie das wohl im Flugzeug ist? Werde ich es ohne Probleme meistern? Etwas Flugangst hatte ich bereits beim Gedanken an das Fliegen. Die Flugreise dauerte zweieinhalb Stunden, sehr schnell und bequem. Davor bin ich übrigens mit dem Bus oder dem Zug in die Urkaine gefahren, unterwegs war ich pro Strecke mindestens 24 Stunden. Ein Flug war also wirklich Luxus pur. So schnell am Ziel zu sein, ist sehr verlockend. Vermutlich geht es vielen Menschen so, die regelmäßig fliegen. Sie möchten Zeit sparen und die Reise möglichst angenehm gestalten. In fernere Länder kommt man mit dem Flugzeug eben schneller. Das steht außer Frage.

Fliegen ist doch nicht so schlimm, oder?

Heute würde ich nicht mehr in die Ukraine fliegen. Ich würde wieder mit dem Zug fahren. Eigentlich war die letzte Zugreise wirklich aufregend. Ich sah jede Menge Landschaften, lernte spannende Menschen kennen und stand über 5 Stunden bei 30 Grad am Bahnhof herum, da der Zug ein Problem hatte. Aber es war ein Erlebnis! In so einer Situation ist ein Eisverkäufer Gold wert, man schätzt die knappen Wasservorräte und merkt, wie intensiv das Leben schmeckt. Es war ein kleines Abenteuer, ich hatte definitiv einen Tapetenwechsel. Nach der Flugreise hingegen bin ich sofort in der ukrainischen Welt gelandet - so ganz ohne Vorwarnung. Mein Körper hat sich noch gar nicht umgestellt, schon ist man angekommen. Puh, erklär das mal dem Kopf.

Fliegen ist doch nicht so schlimm, oder?

Ich habe gelesen, dass das Flugzeug das klimaschädlichste aller Massenverkehrsmittel ist. Der technische Fortschritt bei der Einsparung von Treibstoff ist zu langsam und es gibt immer mehr Flugzeuge am Himmel. Wenn es im Jahr 1970 noch knapp unter 10 Millionen Abflüge gab, waren es 2015 über 35 Millionen. Übrigens, ein Flugzeug erzeugt nicht nur CO2. Am Himmel sehen wir die Schleier- und Zirruswolken, die aus den Abgasen entstehen. Sie sollen stärker zur Erwärmung der Erde beitragen als der gesamte CO2 Ausstoß der Flugzeuge. Das Flugzeug ist das weltweit beliebteste Transportmittel, danach folgt das Auto und der Bus. Nur 4% aller Touristen fahren tatsächlich mit der Bahn.

Fliegen ist doch nicht so schlimm, oder?
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War das Fliegen unerlässlich?

War meine Reise in die Ukraine mit dem Flugzeug nötig? Ganz ehrlich? Nein. Ich hätte meine Oma auch mit der Bahn oder dem Bus besuchen können. Ich war nur zu bequem. Ja, die Reise hätte länger gedauert, definitiv. Ich denke, sehr viele Flugreisen kann man sich sparen und auf andere Transportmittel umsteigen. Wir sind einfach zu bequem und haben zu viel Geld. Klar, um nach Japan zu kommen, ist ein Flugzeug sehr praktisch. Ich verstehe das Problem. Muss man wirklich nach Japan fliegen? Gibt es nicht nähere Ziele, die man erkunden kann? Eine gewagte Frage. Ich kenne recht viele Menschen, die wirklich ständig von A nach B mit dem Flugzeug fliegen, weil es einfach bequem ist. Sie sind von dieser Bequemlichkeit schon so geblendet, dass sie gar nicht mehr wissen wollen, ob eine Reise mit anderen (umweltfreundlicheren) Transportmitteln angenehm sein könnte.

Fliegen ist doch nicht so schlimm, oder?

Ich denke nicht, dass das Fliegen von heute auf morgen unbeliebt wird. Aber zum Glück ist das Bewusstsein da. Immer mehr Menschen denken um. Das Arbeiten auf Distanz ist per Internet und Videokonferenz so viel einfacher geworden. Und immer mehr Menschen entdecken die Natur vor Ort. Das gibt mir Hoffnung. Wir fahren gerne mit der Bahn an die Ost- oder Nordsee, da fühlen wir uns sehr wohl. Während der Zugreise kann man spielen oder lesen, aus dem Fenster schauen und träumen. Ist das nicht auch schön?

Wie sieht es bei dir aus? Fliegst du regelmäßig und wohin? Hat sich dein Flugkonsum verändert in den letzten Jahren? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Liebe Grüße, Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 25. September 2019.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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