Einen Hund haben und vegan leben? Tierschutz & vegane Ernährung beim Hund

Wir haben zwei Hunde in unserer Familie. Zwei völlige Gegensätze, zwei ganz unterschiedliche Charaktere. Unsere erste Hündin Sara haben wir 2012 aufgenommen. Die zweite Hündin Pia (bei uns seit 2015) kommt auch aus dem Tierschutz, genauer von HundeNothilfe 4 Pfoten e.V.. Die beiden Süßen kommen aus dem Ausland, Sara aus Spanien und Pia aus der Slowakei. Ich möchte mich in diesem Artikel weniger auf unsere Hunde, sondern mehr auf die Tatsache, dass sie aus dem Tierschutz kommen und vegan ernährt werden, beziehen. Vegan lebenden Hundebesitzern werden viele Fragen gestellt: Ob man denn überhaupt als Veganer Hunde aus moralischer Sicht halten darf oder wie man seinen Hund nun ernährt.

Hund aus dem Tierschutz?

Ich kann natürlich nur für uns sprechen und euch erzählen, wie wir das handhaben. Bevor wir uns für einen Hund entschieden haben, beschäftigten wir uns lange mit diesem Thema. Hunde aus dem Tierschutz zu nehmen ist für mich in Ordnung. Wir bemühen uns, ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Pia zum Beispiel wurde völlig dehydriert und kraftlos (auch noch trächtig) auf der Straße gefunden. Sie wäre jetzt schon längst tot, wenn ihr Menschen nicht geholfen hätte. Jetzt geht es ihr prima. Sara lebte in einer Familie, die ihr aber nicht länger ein Zuhause bieten konnte oder wollte. So kam sie mit der Tierschutzorganisation nach Deutschland. Jeder Hund, der aus dem Tierschutz kommt, hat eine völlig andere Geschichte. Man weiß auch oft gar nicht, was sie alles durchgemacht haben. Denn nicht nur solche recht "einfachen" Fälle landen beim Tierschutz. Viele Hunde werden auch völlig misshandelt gefunden. Da wir keine Rasse-Züchtungen unterstützen möchten, bieten wir bedürftigen Hunde, die zu uns passen, ein Plätzchen an.

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Hunde können vegan ernährt werden

Einige Zeit lang hatten wir auch Pflegehunde hier, die nur für eine Zeit bei uns blieben (bis sie ein neues Zuhause gefunden haben). Schließlich haben wir uns dann in Pia verguckt und die Chemie zwischen uns stimmte. Wir füttern unsere Hunde vegan. Wer meint, dass das nicht geht, kann gerne im Internet recherchieren. Wir kochen für unsere Hunde mind. die Hälfte des Essens selbst. Das selbstgekochte / zubereitete Essen ergänzen wir noch mit Fertigfutter, das aber ebenso vegan ist. Unsere Hunde sind auch regelmäßig zum Durchchecken beim Arzt, es gibt keinerlei negative Einflüsse deswegen, ganz im Gegenteil. Sara hat leider Leishmaniose aus Spanien mitgebracht, eine parasitäre Infektionserkrankung, die sich stark auf die Organe auswirkt. Es geht ihr nicht immer gut. Diese Erkrankung verläuft mit veganer Kost deutlich milder. Ebenso ist ihre starke Arthrose relativ lange ohne Medikamente terapierbar gewesen. Sie hat leider einiges mitgebracht, was wir nur hinauszögern und unterstützen konnten. Beide Hunde sind sehr gute Esser. Weder bei der Umstellung, noch während der gesamten Zeit hatten wir Probleme mit der Fütterung.

Pia ißt fast alles - roh oder gekocht, Obst oder Gemüse, Getreide oder Hülsenfrüchte. Sie ist wie ein Staubsauger. :-) Unser Küchenboden ist immer blitzeblank-sauber. Die alte Hundedame Sara genießt ihre Schüssel, denn wir sorgen jeden Tag für Abwechslung. Zum Essen gibt es allerlei, im Grunde fast alles, was auch wir essen - nur ungewürzt und ohne Salz. Damit die Hunde die Nährstoffe durch den recht kurzen Darm gut aufnehmen können, wird das Essen meist püriert. Zum Kauen neben Trockenfutter gibt es aber auch genug. Pia schnappt sich gerne frische Karotten oder sie bekommen auch gekaufte vegane Kauknochen. Ich würde sagen: Unsere Hunde leben ganz normal und keiner kam bis jetzt auf die Idee, dass sie vegan sind.

Falls ihr also noch unsicher seid, ob ein Hund aus dem Tierschutz für euch in Frage kommt - schaut euch doch einfach um. Warum denn nicht? Was spricht denn dagegen? :-) Vegane Ernährung bei einem Hund ist ebenso recht unproblematisch, vor allem dann, wenn man sich ein wenig vorher informiert. Dazu gibt es auch ganz tolle Facebook-Gruppen, die einem richtig unter die Arme greifen und bei der Umstellung helfen. Somit schenkt ihr einem bedürftigen Hund ein Zuhause, Zuneigung und ein Gefühl von Sicherheit. Ihr müsst keine Tiere aus der Massentierhaltung an euer "gerettetes" Tier verfüttern, das ist für mich Tierschutz. So wenig Leid wie möglich erzeugen, das ist unsere Philosophie und wir fahren bereits seit einigen Jahren gut damit.

Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Lisa Albrecht

Gründerin & Autorin

Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.