Zu viel Magensäure? Reflux & Säuren-Basen-Balance - mein Erfahrungsbericht

Elf Jahre ist es jetzt her und ich bekomme als Reaktion auf diesen Artikel regelmäßig von euch die Frage gestellt, wie es mir heute geht. Mein Reflux-Problem ist komplett weg, die Magensäure ist in Balance und ich würde meinen Weg, den ich gegangen bin, wieder so gehen. Ich möchte euch von der positiven Veränderung meiner Gesundheit berichten. Denn ich weiß aus zahlreichen Nachrichten von euch, dass es viele Menschen gibt, die das gleiche Problem haben.

Zur Geschichte: Ungefähr im Jahr 2011 hatte ich immer stärker werdende Halsschmerzen, die mich jeden Tag begleitet haben. Vor allem morgens, nach dem Aufwachen, konnte ich kaum schlucken. Tagsüber ging es mir ganz gut, meistens war ich aber auch abgelenkt und konnte die Halsschmerzen gut ausblenden. Die Stärke der Halsschmerzen hat variiert. Anfangs dachte ich, es ist eine leichte Erkältung, wie das so üblich ist. Nach vier Wochen war ich der Meinung, dass es eine festsitzende Infektion ist (und einfach nur sehr hartnäckig). Sonst ging es mir ja gut, es waren eben nur diese lästigen Halsschmerzen. Irgendwann sind aber noch weitere Dinge oder Symptome dazugekommen: Schleim im Hals, angeschlagene Stimmbänder und – wie bei Heuschnupfen sehr ähnlich – Niesattacken und laufende/teils verstopfte Nase.

Arztbesuch leider ohne Erfolg

Mit diesen Symptomen ging ich zum Arzt, nach dem ich schon Angst hatte, ich hätte eventuell eine starke Allergie oder sogar eine Lungenentzündung. Denn irgendwann war ich so verschleimt, dass mir das Atmen etwas schwergefallen ist. Das macht schon ganz schön Angst. Der Arzt hat nichts festgestellt. Die Blutuntersuchung war auch unauffällig und der nächste Termin beim HNO war auch ohne Ergebnisse. Ja, meine Stimmbänder sind ziemlich kaputt. Ja, mein Hals ist ordentlich gerötet. Und ja, ich bin verschleimt. Ich bekam ein pflanzliches Medikament (da ich nicht gleich Antibiotika nehmen möchte) und ging wieder nach Hause.

Halsschmerzen, Schleim und Heiserkeit blieb – neue Symptome kamen dazu

So ging es weiter. Mal wurde es besser, mal schlechter. Der Zustand blieb überwiegend. Irgendwann ging es mir aber so schlecht, dass ich mir schon sehr große Sorgen gemacht habe. Ich bekam zusätzlich Schmerzen in der Brustgegend und hatte natürlich Angst, dass es das Herz ist. Ich fing an, viel im Internet zu recherchieren. Die Ärzte konnten leider immer noch nichts feststellen! Ich war nochmal bei einem Arzt und wieder ohne Diagnose. Per Zufall im Internet kam ich auf die gleichen Symptome und ein Artikel über die nicht unbekannte und sehr oft vorkommende Krankheit: Die Refluxkrankheit. Ich las endlich von lang anhaltenden Halsschmerzen, angeschlagenen Stimmbändern, asthmatischen Ausbrüchen und Schmerzen in der Brustgegend (die sehr oft mit Angina Pectoris, also Brustenge, verwechselt werden). Und es stimmt: Je stärker ich in mich hineinhöre, umso mehr überzeugter wurde ich davon. Alles passte.

Zu viel Magensäure? Refluxkrankheit?

Ich fand heraus, dass eine Magenspiegelung die Diagnose bestätigen könnte. Überhaupt könnte man damit genauer sagen, was mit meinem Magen, Magensäure, Schleimhäuten etc. los ist. Ich wollte die Magenspiegelung lange vermeiden, schließlich habe ich sie dann später doch noch gemacht. Aber eine Sache war für mich ganz klar: Es hat was mit Magensäure zu tun. Und zwar: Ich habe zu viel davon. Nicht immer spürt man die „typischen“ Symptome bei zu viel Magensäure. Ich hatte fast nie Sodbrennen (ich gebe zu, manchmal schon, aber wirklich sehr selten) und habe diese Symptome nicht im Zusammenhang mit meinem Magen und/oder der Speiseröhre gebracht!

Erleichterung über die selbst gestellte Diagnose und neue Ideen, was ich ausprobieren könnte

Wie ihr euch denken könnt, war ich einerseits sehr erleichtert über den selbst entdeckten Fund. Denn ein Jahr lang zu spekulieren, was es sein könnte, hat mich belastet. Nun wusste ich endlich, wo ich anfangen könnte. Es gibt ganz viele Tipps im Internet darüber, wie man sich ernähren und verhalten sollte. Welche Lebensmittel man besser meiden und was man grundsätzlich im Alltag verändern könnte. Nur leider hat es auch nicht funktioniert, trotzdem bekam ich immer wieder Halsschmerzen und mein Allgemeinzustand blieb leider wie früher. Ich gab nicht auf und suchte weiter nach Lösungen.

pH-Wert, Säure, Basen, was tun?

Ich habe mir überlegt, ob ich nicht einen Speicheltest machen könnte – mein pH-Wert hat mich schon immer interessiert, vielleicht bringt mich das ja weiter. Ich habe nach Teststreifen im Internet gesucht, wo man sie kaufen kann. Und zufällig stolperte ich über das Thema: Säure-Basen-Balance. Ich war Feuer und Flamme. Denn mithilfe eines PH-Teststreifens wird (so im Buch) im Urin die Säure-Basen-Balance festgestellt. Je nachdem, ob der Körper übersäuert ist oder sich im guten basischen Bereich befindet. Das hat erstmal nichts mit der Magensäure zu tun. Aber wenn der Körper nicht im Gleichgewicht ist, können viele schleichende Erkrankungen entstehen. Diese Säuren-Basen-Balance ist keine Diät, sondern eine vollwertige Ernährungsform. Darüber gibt es sehr viel Literatur und Information.

Ich kaufte mir ein Buch zum Thema und die benötigten PH-Teststreifen. Nach der genauen Anleitung habe ich angefangen, die Werte zu messen. Was ich festgestellt habe: Ich bin in einem sauren Bereich und habe nicht sehr oft basische Werte. Meine Kurve (im Buch beschrieben) ist leider nicht ideal. Ich fing an, meine Ernährung umzukrempeln. Das Buch hilft einem sehr gut weiter. Es werden Lebensmittel beschrieben, die man essen kann. Und Lebensmittel, die den Körper sauer machen. Ich dachte, ich esse gesund. Aber scheinbar tun mir manche Lebensmittel nicht besonders gut. Denn nach bereits einer Woche habe ich gemerkt: Es geht mir besser. Und durch diese Ernährungsform habe ich noch eine weitere Sache festgestellt: Ich reagiere sehr schlecht auf Getreide. Vielleicht liegt die Sache hier: Sobald ich Brot esse, kriege ich Halsschmerzen. Also doch eine Unverträglichkeit? Ich ernähre mich jetzt basisch, lasse glutenhaltige Lebensmittel weg (da ich nicht weiß, ob ich generell z. B. Weizen nicht vertrage oder „nur“ auf Gluten schlecht reagiere) und siehe da – ich fühle mich besser! Da jetzt viele Jahre vorüber sind, habe ich viele Beiträge dazu geschrieben. Ich verlinke dir unten mehr zum Thema.

• Seit 8 Jahren ohne Gluten – was hat sich bei mir getan?
• Reflux weg! Meine ganze Erfahrung in einem Buch

Jeder Anfang ist schwer – aber es gibt Hoffnung!

Am Anfang ist es mir etwas schwergefallen, auf manche Sachen zu verzichten. Aber nach drei Tagen fühlte ich mich besser. Ich hatte auch keine Lust mehr auf Schokolade und habe mich über viel mehr Obst und Gemüse gefreut. Obwohl ich mich sehr abwechslungsreich ernähre, habe ich gelernt, dass es noch eine weitere Stufe gibt. Die Lebensmittel, die generell als „gesund und gut“ angepriesen werden, müssen nicht immer jedem guttun.

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Update nach 11 Jahren

Ich bin heute davon überzeugt, dass sich hinter jeder Krankheit oft mehrere Faktoren verstecken. Man muss an verschiedenen Schrauben drehen, um zum Ziel zu kommen. Auch bei mir war das so, nur die Ernährungsumstellung reichte am Ende nicht aus. Ich musste noch mehr tun, um komplett zu genesen.

Es ist viel Zeit vergangen und viele fragen mich, wie es mir heute geht. Wurde ich stabil, konnte ich meine Refluxkrankheit wirklich loswerden? Lange Rede kurzer Sinn: Ja, mir geht es heute sehr gut und ich habe keine Symptome mehr. Dafür bin ich sehr dankbar, auch wenn der Weg nicht leicht war und ich einiges durchprobieren musste. Als Abschluss dieser jahrelangen Geschichte habe ich ein Buch geschrieben, das sowohl meinen Weg, als auch die wichtigsten Maßnahmen aufzeigt, die mir persönlich bei der Heilung geholfen haben. Jeder weiß, wie wichtig es ist, die Ursache des Problems zu finden und zu lösen, damit man richtig gesund wird. Hier kommst du zu meinem Buch Reflux weg! Mein Weg zur Heilung, wenn du dich für meine Lösungsansätze der Refluxkrankheit interessierst. Die Idee zu diesem Buch entstand, weil so viele Menschen mich regelmäßig gefragt haben, wie es mir heute geht, was ich gemacht habe und welche Tipps sie noch ausprobieren könnten. Wenn es dir aktuell genauso geht wie mir, gib nicht auf. Bleibe dran und suche nach Lösungen, probiere alles aus. Du wirst sehen, es gibt immer einen Weg, neue Türen öffnen sich auf der Suche nach Lösungen. Deine Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Lisa Albrecht

Gründerin & Autorin

Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.