5 Tipps für eine entspannte Schwangerschaft und Geburt
Meine Schwangerschaft liegt nun 18 Monate zurück und ich sehe so einiges anders, als noch zu der Kugelzeit. Ich würde sagen, ich sehe Dinge klarer und weiß ein wenig mehr als vorher. In der Schwangerschaft ließ ich mich sehr schnell beeinflussen und verunsichern. Zum Glück habe ich noch rechtzeitig die wichtigen Dinge erkannt und vieles nicht mehr mit mir machen lassen. Ich möchte den werdenden Mamis einfach Tipps geben, die mir geholfen haben, die Schwangerschaft entspannter und zufriedener zu erleben.
Vergleiche dich nicht
Wenn man Schwanger ist, bekommt man von anderen immer wieder Dinge erzählt oder man wird ausgefragt. Ist dein Bauch nun groß oder klein? Hast du mehr oder weniger zugenommen? Ist dein Eisenwert höher oder niedriger? Ach... Da gibt es tausend Dinge. Vergleiche dich nicht mit anderen und lasse nicht zu, dass irgendwelche Erzählungen dich verunsichern. Was sagt dein Gefühl? Suche dir eine gute Hebamme oder Arzt/Ärztin und habe Vertrauen in deinen Körper. Er kann oft mehr, als wir ihm zutrauen!
Du musst nicht alles wissen
Ich habe mich zum Beispiel ganz bewusst gegen einen Geburtsvorbereitungskurs entschieden und bin sehr froh darüber. Alle haben mir gesagt, dass das ein Fehler ist und so ein Kurs viel bringt. Ich kann nur für mich sprechen. Um mich auf die Geburt vorzubereiten, brauche ich keine Gruppe mit anderen Schwangeren. Einzelkurse werden ja meistens nicht angeboten. Ich wusste von einigen, dass sie nach der Aufklärung über Risiken und Geburtsmethoden sehr verunsichert und verängstigt waren. Während der Geburt waren sie auch frustriert, nicht die im Kurs gezeigten Atemübungen machen zu können. Ich mag keine Anleitungen. Ich habe mir nur das Buch Hypnobirthing durchgelesen. Das hat mir die Angst vor der Geburt genommen und Mut gemacht, dass ich von Natur aus und ganz ohne einen Kurs, gebären kann. Meditative Entspannung sorgt für innere Ruhe, Präsenz und Kraft. Ich hatte eine selbstbestimmte, natürliche und schöne Geburt im Krankenhaus und zu keinem Moment das Gefühl, etwas nicht zu wissen. Meine Hebamme hat mich nach der Geburt gelobt. Denn sie musste nicht in den Ablauf eingreifen. Alles lief von selbst, ich vertraute mir und ließ meinen Körper machen. Und ich bin auch sehr dankbar, dass die Hebamme das erkannt hat und mich einfach in Ruhe machen ließ. Das unterstütze mich sehr!
Wichtige Entscheidungen für die Geburt und das Kind vor der Geburt treffen
Routine-Eingriffe, die gerne während der Geburt oder dann später beim Baby gemacht werden, sollte man am Besten vorher hinterfragen und für sich entscheiden, was sinnvoll ist oder nicht. Wir wussten genau, was wir wollen und was nicht. Und so mussten wir nicht während der Geburt uns den Kopf zerbrechen oder mit dem Krankenhaus-Personal diskutieren. Es ging z.B. um Fragen wie Vitamin K, Nabelschnur auspulsieren lassen, wie stehe ich zu PDA, will ich einen Zugang gelegt bekommen, etc. Sehr geholfen hat mir auch das Buch Kritik der Arzneiroutine bei Schwangeren und Kleinkindern. Ich habe mich informiert und ganz bewusst Entscheidungen getroffen. Somit fühlte ich mich sicher und ging deutlich entspannter in die neue Situation. Denn bei der Geburt und auch schon davor gab es genug Situationen, wo ich eine Entscheidung treffen musste. Ich fand es sehr hilfreich, dass ich über viele Dinge schon vorab bescheid wusste.
Eine gepackte Kliniktasche für die Geburt im Krankenhaus und eine Wunschliste
Viel Sicherheit und Gelassenheit hat mir die Kliniktasche vermittelt. Vor allem die letzten Wochen fand ich es sehr angenehm zu wissen, dass alles bereits drin liegt und auf den spannenden Moment wartet. Ich hatte keine Lust hastig eine Tasche zu packen und womöglich die Hälfte zu vergessen. Schließlich gebärt man nicht jeden Tag und ich wollte gut vorbereitet sein. Unsere Tochter kam 10 Tage vor dem errechnenten Termin und die Tasche stand bereit. Ich habe dann nur noch die restlichen Utensilien wie Zahnbürste eingepackt und schon ging es los. Eine Wunschliste für das Krankenhauspersonal ist nicht immer notwendig, aber durchaus sinnvoll. Ich habe meine nicht benutzt, da die Atmosphäre und die Menschen um mich herum auch so sehr auf meine Wünsche eingingen, ohne dass ich darum gebeten habe. Aber für den Fall, dass es einem nicht so gut geht oder man keine verständnisvolle Betreuung hat, kann eine Wunschliste Wunder bewirken. Dort schreibt man zum Beispiel in Stichpunkten auf, auf was man gerne bei der Geburt oder der Zeit der Wehen Wert legt. Bei mir stand zum Beispiel drauf, dass ich möglichst natürliche Mittel bekommen möchte. Auch, dass mein Neugeborenes sofort zu mir kommt und wir erstmal stillen und kuscheln möchten (selbstverständlich wenn es gesund ist und keine dringende ärztliche Hilfe benötigt). Dort war auch der Hinweis, dass mein Partner für mich spricht, falls ich nicht mehr in der Lage dazu bin. Eben alles, was mir in diesem Moment wichtig erschien. Ich habe schon Wochen vor der Geburt jede Menge Leckereien gekauft. Getränke, Essen für Zwischendurch und Energieriegel warteten geduldig in der Tasche. Während der Geburt hatte ich sehr viel Durst und später freute ich mich darüber, dass wir essenstechnisch sehr gut vorbereitet waren. Veganes und gleichzeitig leckeres Essen im Krankenhaus auf Bestellung funktioniert leider nicht immer.
Keine Geburtsgeschichten anderer anhören (oder nur, wenn sie positiv sind)
Jede Geburt verläuft unterschiedlich. Es bringt gar nichts, andere Geburtsberichte zu lesen oder anzuhören (wer meinen Geburtsbericht lesen möchte, ist eingeladen - keine Sorge, das ist keine Horrorstory). Denn wie deine Geburt verlaufen wird, wirst du ganz individuell erleben. Ich fand zum Beispiel die Geburt meiner Tochter überhaupt nicht schlimm. Ich hatte keinerlei Schmerzmittel oder sonstige Hilfsmittel bei der Geburt. Den Schmerz empfand ich nicht extrem, so wie das behauptet wird. Ja, es hat weh getan. Aber man kann das aushalten. Vielleicht bin ich auch nicht so schmerzempfindlich wie andere? Ich war auch eher ruhig und konzentriert in der Eröffnungsphase. Ich arbeitete mit den Wehen. Ich wehrte mich nicht dagegen. Ich denke, das war der Grund, warum insgesamt alles so gut geklappt hat. Ich habe aber leider während der Schwangerschaft so einige Geburtsberichte gehört und hatte das Gefühl, überall sind Kaiserschnitte und ganz schreckliche Geburten gewesen. Es kam mir manchmal so vor! Das hat mich teilweise ganz fertig gemacht. Alles umsonst - nichts ist eingetroffen. Man weiß es einfach nicht vorher. Und die Spekulationen bringen einen nicht weiter. Also: Einfach entspannt abwarten! :-)
Es gibt sicher noch viel mehr Tipps, die mir einfallen werden. Dazu mache ich am Besten noch einen weiteren Artikel. Ich wünsche euch eine wunderschöne Schwangerschaft und eine noch schönere Geburt!
Eure Lisa.
An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.
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