Wasser sparen im Garten: Feuchtigkeit im Boden speichern

Paul Albrecht
Paul Albrecht

Die vergangenen zwei Jahre waren bereits sehr trocken und auch dieses Jahr beginnt die Gartensaison mit zu wenig Regen. Zum Glück sind wir anpassungsfähig. Zunächst schauen wir uns die Ursachen für einen zu trockenen Boden genauer an.

Nackte Erde ist schutzlos

Die meisten Beete in deutschen Gärten werden umgegraben und regelmäßig vom Unkraut befreit. Die Erde ist dann aber schutzlos der Sonne ausgesetzt. Die Folge ist eine trockene, verhärtete Erde. Schaut man sich die Lösungen für dieses Problem in der Natur an, so stellt man schnell fest, es gibt keine nackten Flächen. Wildschweine haben ein Fell, Amseln ein Gefieder und Hechte ihre Schuppen. Auch der Erdboden ist überall bewachsen, was ein natürlicher Sonnenschutz ist und verhindert, dass Feuchtigkeit ungebremst verdunsten kann. Bei uns im Garten können wir schön beobachten, wie blanke Erdflächen von unterschiedlichen Bodendeckern und Wildkräutern überwuchert werden. Die Natur hat über Jahrmillionen effektive Schutzmechanismen entwickelt. Und davon können wir lernen.

Mulchen mit Grasschnitt im Garten

Den Boden mit einer Decke schützen

Im Garten auf unseren Beeten sollen nicht alle bodendeckenden Pflanzen wachsen, deshalb müssen wir zum Schutz etwas beitragen. Das Zauberwort heißt mulchen! Bei der Arbeit im Garten fallen verschiedene organische Materialien an, die zum Mulchen genutzt werden können. Anstatt den Rasenschnitt nach dem Mähen auf den Komposthaufen oder in die grüne Tonne zu werfen, kann er auf den Beeten ausgebracht werden. Diese schützende Decke sollte nach und nach aufgebracht werden, damit die einzelnen Schichten die Möglichkeit haben zu trocknen. Schließlich soll es auf den Beeten nicht anfangen zu faulen. Neben Grasschnitt können auch Unkraut und Blätter zum Mulchen genutzt werden.

Zusätzliche Vorteile des Mulchens

Das Mulchen schützt nicht nur vor der Sonne, sondern verhindert auch das Abtragen der trockenen Erde durch den Wind. Außerdem wärmt die Mulchdecke das Beet und unterstützt so das Wachstum. Der Mulch verrottet auf dem Beet langsam und versorgt somit die Pflanzen mit zusätzlichen Nähstoffen. Wir nutzen dieses Jahr zum Mulchen teilweise Brennnesseln als Booster für unsere Pflanzen. Auch beim Gießen oder starkem Regen wirkt sich die Decke aus Pflanzenteilen positiv aus. Das Wasser trifft nicht direkt auf die Erde, sondern wird durch vielen Pflanzenteile verteilt und kann sich auf diesem Wege besser aufwärmen. Das ist gut, denn die Pflanzenwurzeln mögen keine kalte Dusche. Zusätzlich wird das Wegschwemmen der Erde und somit die Verdichtung des Bodens verhindert. Und zu guter Letzt noch ein sehr wichtiger Punkt: Das Unkraut kann zwischen den Gemüsepflanzen kaum wachsen, denn es bekommt zu wenig Sonnenlicht. Das erspart uns viel Arbeit!

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Persönliche Erfahrungen mit dem Mulchen

Wir sind zurzeit noch dabei, unseren Garten von einer Rasenwüste in einen Nutzgarten umzuwandeln. Nach dem Abtragen der Grasnarbe mit einer Grabgabel war die Erde ungeschützt. Einige Stellen bedeckte ich frühzeitig mit Mulch. Da unsere Erde schwer und noch verdichtet ist, versuchte ich später die ungemulchten Stellen mit der Grabgaben zu lockern. Doch ich kam nicht weiter als ein paar Zentimeter in den Boden, der sich wie ein Stein anfühlte. Die gemulchten Stellen hingegen ließen sich mit viel weniger Kraftaufwand lockern. Das war ein absolutes Aha-Erlebnis für mich. Seit dem habe ich meine Bemühungen, die Beete zu mulchen, verdoppelt. Denn es bringt wirklich was.

Anstatt Unmengen Frischwasser zum Bewässern des Gartens zu verschwenden, kann ich jedem das Mulchen nur ans Herz legen. Es ist die beste Methode, um seinen Garten nachhaltig zu nutzen und sich an ordentlichen Erträgen zu erfreuen. Viele Grüße, dein Paul.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 24. Mai 2020.
Aktualisiert am 11. Mai 2022.
Paul Albrecht
Paul Albrecht
Gründer & Autor
Ich liebe es zu optimieren und unseren Lesern von den nachhaltigen Lösungen zu berichten. Wenn ich mal nicht in die Tasten haue, kümmere ich mich um den Gemüsegarten und bouldere gerne mit unserer Tochter.
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