Unser Garten: Permakultur, Wintergemüse und Flächenkompost
Man könnte meinen, die Gartensaison wäre fast vorbei. Aber es gibt im Garten erst recht im Herbst jede Menge zu tun. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal ganz bewusst Permakultur in unserem Garten ausprobiert.
Permakultur - was ist das?
Permakultur ist eine sehr naturverbundene und schlaue Gartenmethode. Man kann sie mit dem biologischen Gärtnern wunderbar kombinieren. Bei der Permakultur beobachtet man stark die äußeren Bedingungen im Garten und verändert sie zum Vorteil der Pflanzen. Benötigt man weniger Wind, pflanzt man mit Mais oder Topinambur zusätzlichen Windschutz. Brauchen Pflanzen mehr Wärme, bringt man Wärmespeicher in Form von Steinen oder spiegelnden Wasseroberflächen ein. Selbstverständlich ist das Haus bzw. seine Wände ebenso nicht zu unterschätzen und können sinnvoll in die Gartengestaltung einbezogen werden. Bei der Permakultur wird der Arbeitsaufwand durch diverse Maßnahmen möglichst gering gehalten. Natürlich setzt man - wenn möglich - auf mehrjährige Pflanzen, die dauerhaft Erträge liefern. Aus vielen Gründen wird Permakultur auch gerne als schlaues oder auch faules Gärtnern bezeichnet. Mir ist alles recht, denn mit Hilfe von Permakultur kann ich noch mehr im Garten ohne einen größeren Aufwand anbauen und unsere Familie somit mit frischem Obst oder Gemüse versorgen.
Permakultur ist ein Beobachten und Experimentieren im eigenen Garten
Die Permakultur gibt keine festen Regeln vor. Man muss gut beobachten und einfach ausprobieren. Denn jeder Garten ist sehr individuell. In der Permakultur werden nicht nur die Fruchtfolgen abgewechselt, sondern ebenso für die Durchmischung auf den Beeten gesorgt. Wir haben richtig spannende Beobachtungen gemacht. Dieses Jahr haben wir pflanzen kombiniert und sie teilweise wild wachsen lassen, ohne darauf zu achten, ob sie sich gut vertragen. Und das Ergebnis war durchaus positiv. Kein Wunder, denn schaut man in die Natur, gibt es dort keine einzige Fläche mit einer einzigen vorkommenden Pflanze. Es gibt dort keine Monokulturen. Alles ist durchmischt und somit entsteht ein lebendiges Miteinander.
Flächenkompost statt Komposthaufen
Zum ersten Mal in diesem Jahr haben wir das Flächenkompostieren angewendet. Zuerst fand ich das seltsam, seine Küchenabfälle auf die Beete direkt zu schmeißen. Wie sieht das denn aus? Macht man denn sowas? Aber ich ließ mich darauf ein. Es war eine wunderbare Erfahrung. Die Bioabfälle sieht man gar nicht so stark, sie verblassen recht schnell. Obst- und Gemüsereste geben direkt vor Ort auf dem Beet ihre Nährstoffe langsam an den Boden ab. So müssen wir nicht lange auf die fertige Komposterde warten, sondern bringen mit der Flächenkompostierung die Nährstoffe direkt in den Kreislauf zurück. Schaut man in die Natur, sieht es dort nicht anders aus. Früchte fallen vom Baum, liegen auf dem Boden und verrotten. Die Wurzeln bekommen somit wieder neue Nährstoffe für die kommende Zeit. Ebenso die Blätter, die zu Boden fallen, schützen die Wurzeln vor der kalten Jahreszeit und sorgen für eine neue Nährstoffzufuhr. Mit unserem Flächenkompost sorgen wir also auf eine sehr natürliche Art und Weise für mehr Nährstoffe im Boden und bauen die Humusschicht auf.
Mulchen - warum der Boden nicht nackt sein sollte
Auch das Mulchen haben wir dieses Jahr sehr stark praktiziert. Unsere Nachbarn haben uns zusätzlich mit Rasenschnitt versorgt, da wir immer mehr Beete anlegen. Fällt etwas Unkraut bzw. Beikraut an, wird es nicht entsorgt, sondern direkt auf dem Beet liegen gelassen. Das ist nicht nur ungemein praktisch beim Jäten, sondern auch sehr sinnvoll für die Pflanzen. Die verschiedenen Arten der Bodenabdeckung helfen enorm gegen Trockenheit und Bodenverdichtung. Außerdem spart das Mulchen viel Arbeit. Die Beete bleiben unkrautfreier und die obere Erdschicht muss nicht mehr locker gehackt werden. Wichtig ist, dass die Mulchschicht nicht fault. Bei frischem Rasenschnitt zum Beispiel muss man darauf achten, dass die Mulchschicht nicht zu dick ist. Dann passiert auch nichts. Wir machen das einfach nach Gefühl und beobachten, was passiert. Bis jetzt hat es immer wunderbar funktioniert.
Was wir bis jetzt geerntet haben
Dieses Jahr haben wir jede Menge ernten können. Wir ernten und essen gerade noch die restlichen Maiskolben. Nach und nach werden die Kartoffeln aus der Erde geholt. Wir haben viel Rote Bete, Kohlrabis und Karotten. Es gibt Salat, Sauerampfer, Vogelmire, Brennesseln und andere Pflanzen, die man frisch verwenden kann. Buschbohnen sind bereits abgeerntet und ich habe für den Winter einen ordentlichen Vorrat angelegt. Wir haben nach wie vor sehr viele Zucchinis, viele Pflanzen sind von ganz alleine im Garten gewachsen. Wir haben unsere alte Komposterde verteilt, da waren wohl jede Menge Samen drin. Zucchinis kann man übrigens wie Kürbisse ausreifen lassen. Danach lassen sie sich über den Winter einfach lagern. Kürbisse dürfen natürlich auch nicht fehlen, wir haben mehrere Sorten. Ebenfalls koche ich regelmäßig Apfelmus ein. Es fallen nach wie vor jede Menge Äpfel vom Baum herunter, die wir selbstverständlich ungerne vergammeln lassen wollen. Bald werden wir unsere Äpfel pflücken und für die nächsten Monate lagern - ich hoffe, das klappt. Unsere Tomaten wurden zu einem Tomatenaufstrich verarbeitet. Das Gemüse aus dem Garten schmeckt so viel intensiver als die Supermarktware. Alleine deshalb, weil die Lebensmittel extrem frisch gegessen werden können. Sie hatten auch genug Zeit, um gemütlich auszureifen.
Vorrat an Gemüse auch im Winter
In der Tat, mussten wir dieses Jahr kaum Gemüse oder Obst im Supermarkt oder Bioladen kaufen. Der Garten bietet sehr viel Frisches für eine leckere Mahlzeit! Wir haben auch an die Winterzeit gedacht und pflanzten Grünkohl, Palmkohl und Endivien. So sind wir auch in der kalten Jahreszeit mit wertvollen Vitaminen versorgt. Ich habe schon große Pläne für das kommende Jahr. Vielleicht schaffen wir dann, unseren Garten komplett zu nutzen und noch mehr Vorräte für den Winter anzulegen. Sich selbst zu versorgen macht uns richtig viel Freude und zeigt gleichzeitig, wie wertvoll die geleistete Arbeit doch ist.
An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.
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