Erfahrung: Dermoid-Zyste entfernen - Laparoskopie - Bauchspiegelung

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Dies ist der dritte Teil meiner Geschichte. Lese die ganze Story von Anfang an. Zum Anfang der Geschichte oder zum 2. Teil der Geschichte.

Ich erzähle der Krankenschwester, was passiert ist und sehe, dass sie kurz davor ist, ihre Augen zu rollen. Sie ist auf meiner Seite, das ist gut. Ich bin also nicht ganz verrückt. Aber sie sagt nichts dazu, schließlich muss sie mit ihrer Kollegin noch die Schicht wuppen. Überhaupt, alle Krankenschwestern und Krankenpflegern, die mir im Krankenhaus begegnet sind, waren freundlich und hilfbereit. Manche waren sehr nett und sehr menschlich, andere etwas distanzierter, aber trotzdem nett und bemüht. Und es gibt wohl immer Ausnahmen. Vielleicht stand die wütende Krankenschwester unter Druck, vielleicht hatte sie Streit zu Hause. Wer weiß das schon.

Ich bitte um Hilfe beim Aufstehen, ich möchte es wagen. Hoffentlich kippt mein Magen nicht um. Ich schaffe es, mich aufzusetzen - mehr geht aber nicht. Meine Blase ist leider ziemlich voll und wieder auf die Bettpfanne zu gehen, würde ich uns allen gerne ersparen. Einmal reicht. Ich möchte auch den Krankenschwestern möglichst wenig Arbeit machen, es gibt sicher noch pflegebedürftigere Patienten auf der Station. Ich habe einen Plan.

Operation am Eierstock - Dermoidzyste entfernen - Laparoskopie - Bauchspiegelung - Erfahrungsbericht

Nach der OP: Jeder Schritt zählt

Ich nehme ein Schmerzmittel, eine halbe Stunde später probiere ich, auf die Toilette zu gehen. Dann sollte das mit dem Schmerz doch gehen? Mein Magen scheint soweit stabil zu sein. Gesagt, getan. Eine gute Stunde später liege ich zufrieden und erschöpft im Bett. Ich habe es geschafft, aufs Klo zu gehen! Was für gesunde Menschen so normal ist, dass man gar nicht erst darüber nachdenkt, ist für operierte Menschen eine unglaubliche Herausforderung. Es ist zwar echt hart gewesen, aber es ist vollbracht. Nachts wurde es etwas ruhiger auf der Station. Es ist zwar immer noch was los, aber ich schaffe es tatsächlich, zum ersten Mal gute zwei Stunden zu schlafen. Naja, ich bin ja auch mega erschöpft.

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Ich kann wieder etwas essen - Übelkeit nach der OP

Mein Apfelsaft und die Maiswaffeln sind meine Grundnahrungsmittel. Der Saft kurbelt meinen Kreislauf immer mehr an. Aber auch die Blase. Einmal in der Nacht stehe ich auf und gehe wackelig aufs Klo. Die Wunde brennt und die Drainage stört. Aber ich blicke nach vorne und kämpfe mich durch. Zum Glück kommt die verärgerte Krankenschwester nicht mehr zu mir. Am nächsten Morgen besucht mich mein Frauenarzt (er hat mich auch operiert), schaut sich die Wunden an, entfernt die Drainage und sagt, dass ich jederzeit nach Hause gehen kann. Ja, wenn ich kann. Noch bin ich viel zu schwach und kann mir gar nicht vorstellen, so viel zu laufen. Ich muss ja durch das ganze Krankenhaus zu Fuß gehen können. Ich arbeite wieder an meinem nächsten Plan. Ich nehme eine Schmerztablette, versuche zu schlafen, dann auf die Toilette - und wenn das alles klappt... könnte ich vielleicht doch nach Hause? Es klappt tatsächlich ganz gut. Ich bin hoch motiviert und auf Adrenalin vor Aufregung. Ich habe zwar nach wie vor Schmerzen, aber ohne Drainage fällt das Laufen deutlich leichter. Ich ziehe mich um, im Schneckentempo, aber auch das klappt. Plötzlich bin ich ganz beflügelt und rufe eine Krankenschwester. Ich sage ihr, dass ich nach Hause gehen möchte.

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Bloß keine Zeit verlieren, so lange ich fit bin

Ich sage meinem Mann bescheid und bereits zehn Minuten später wartet er vor dem Krankenhaus auf mich. Ich kann ihn aus dem Fenster sehen. Er ist ganz überrascht, ein bisschen aufgeregt und sprachlos, dass ich doch so schnell auf die Beine gekommen bin. Er hat sich unglaublich beeilt, denn wer weiß, wie lange ich durchhalte. Auch ich staune und kann es nicht glauben. Ich packe meine Sachen (zum Glück habe ich gar nicht viel ausgepackt) und bitte eine Krankenschwester, mir zu helfen und meine Tasche zum Ausgang zu tragen. Ich schaffe das bei bestem Willen nicht alleine. Während wir auf den Aufzug warten, lehne ich mich an eine Wand an. Einatmen, ausatmen, alles wird gut. Gleich geschafft! Ich sammel meine ganze Energie und schaffe es endlich bis zum Ausgang. Mein Mann stützt mich gleich, wir bedanken und verabschieden uns. Meine Tochter strahlt über das ganze Gesicht, sie hat mir sogar ein Bild gemalt.

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Nach der OP: Mein Kopf kommt gar nicht mit, was ist hier los?

Ich setze mich ganz vorsichtig auf den Beifahrersitz, zum Glück kann man da fast liegen, und wir fahren los. Die weichen Kissen unter meinem Rücken und am Bauch helfen, die Erschütterungen gut zu überstehen. Fünfzehn Minuten später sind wir zu Hause. Zum Glück ist das keine weite Fahrt. Zu Hause angekommen, fühlt sich alles nur noch toll an. Ich kann zuerst gar nicht aus dem Autosessel aufstehen und bleibe einige Minuten sitzen. Aber irgendwann bin ich bereit und schaffe es, die Treppe zu gehen und in meinen vier Wänden anzukommen. Ich lege mich in mein Bett und bin so erschöpft, dass ich direkt einschlafe. Ich bin unglaublich froh, wieder da zu sein. Das Aufstehen fällt mir sehr schwer, ich habe noch viele Schmerzen und mir fehlt ganz oft die Kraft: Aber Zuhause ist alles halb so wild. Ehrlich! Jeden Tag schaffe ich etwas mehr, jeden Tag habe ich ein neues Ziel. Einmal auf der Terasse sitzen können, einen kleinen Spaziergang im Garten, Mittagessen kochen... Heute, 8 Tage nach der OP, war ich bei meinem Frauenarzt und meine Wunden wurden kontrolliert. Alles läuft gut. Auch der Ultraschall ist unauffällig. Mein Befund ist auch da: Es war definitiv eine Dermoid-Zyste, zum Glück gutartig. Die Diagnose war also richtig. Ich freue mich, die ganze Geschichte bis jetzt gut überstanden zu haben und bereue meine Entscheidung nicht, die Dermoidzyste operativ entfernen zu lassen. Jetzt geht es darum, sich weiter fit zu machen, zu regenerieren und neue Kraft für spannende Projekte zu schöpfen. ENDE.

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An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für die zahlreichen und liebevollen Genesungswünsche bedanken! Ich habe mich sehr gefreut und konnte noch schneller neue Energie tanken. Tausend Dank! Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 1. Mai 2021.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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