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Zucker-Detox: Was passiert, wenn man darauf verzichtet?

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Wir essen viel zu viel Zucker. Wenn man z. B. die Zutatenlisten auf Fertigprodukten genauer studiert, liest man nicht nur oft Zucker an einer recht dominanten Stelle, sondern auch viele versteckte Begriffe, die jedoch das Gleiche bedeuten. Ich habe an sich nichts gegen Zucker. Damit meine ich nicht den weißen Haushaltszucker (auch nicht den Braunzucker oder Rohrohrzucker), sondern den Zucker in frischen Früchten. Sobald aber zusätzlich Zucker zugesetzt wird - und das geschieht logischerweise gerne in isolierter Form - ist das alles andere als gesund. Nicht nur, dass wir ständig mehr davon essen wollen, ist eine unangenehme Nebenerscheinung. Unser Körper reagiert auf zu viel Zucker mit verschiedenen Symptomen. Zucker liefert zusätzlich viele Kalorien, die sich auf unser Gewicht negativ auswirken. Zuerst wollte ich schreiben, wie es mir ging, als ich das Experiment "Zucker-Detox" durchgezogen habe. Ich habe nämlich die gesamte Schwangerschaft und auch noch eine Zeit danach komplett zuckerfrei (also ohne isolierten Zucker) gelebt. Ich dachte, ich schaffe es nicht, aber es klappte besser, als erwartet. Und mir ging es besser. Ich hatte deutlich weniger Heißhunger, war ausgeglichener und hatte weniger Pickel. Meine Zähne hatten keine Probleme mehr. Jetzt ernähre ich mich auch sehr bewusst, ich esse sehr wenig isolierten Zucker.

Zucker Detox

Man kann Zucker sehr gut alternativ ersetzen. Aber eigentlich hat es mich sehr interessiert, wie es anderen Menschen bei ihrem Experiment erging. Was haben sie gespürt, als sie auf Zucker verzichtet haben? In diesem Beitrag möchte ich zwei weitere Stimmen sprechen lassen. Ich möchte dich gerne ermutigen, auch mal auf Zucker zu verzichten - du wirst sehen, es lohnt sich! Schau, welche Vorteile meine Interviewpartnerinnen gespürt haben:

Ohne Zucker - Erfahrung von Sabrina

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Warum hast du auf Zucker verzichtet?

Ich habe auf Zucker verzichtet, da ich keine Lust mehr auf die Abhängigkeit hatte. Ständig kreisten meine Gedanken darum. Selbst wenn ich eine üppige Mahlzeit gegessen habe, war das Süße danach ein Muss. Es verging fast kein Tag ohne das zwanghafte Naschen zwischendurch.

Wie ging es dir in den ersten Tagen?

Die erste Woche fiel mir super leicht. Das war aber die Ruhe vor dem Sturm. In Woche zwei erwischte mich dann die Entgiftungsphase und die Umstellung des Blutzuckers. Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und extreme Müdigkeit waren meine täglichen Begleiter. Dies wurde dann aber nach und nach weniger.

Was hast du aus der ganzen Sache gelernt, wie ging es dir danach?

Da ich insgesamt 8 Wochen auf jeglichen Zucker verzichtet habe (keinen industriellen Zucker, keine natürlichen Zucker, kein Obst und keine stärkehaltigen Lebensmittel) konnte sich mein Körper komplett umstellen. Das Gefühl "Ich brauche jetzt etwas Süßes" ist komplett weg. Selbst wenn etwas offen herumliegt, interessiert es mich nicht mehr. Ich esse insgesamt viel weniger, da die Mahlzeiten mich länger satt halten.

Zwischendurch gibt es noch den Gedanken jetzt ein..., aber nachdem ich offiziell wieder Zucker essen durfte, war ich ehrlich gesagt eher etwas überfordert. Was soll es denn am liebsten sein, um die überstandene Zeit gebührend zu feiern?!?! Nachdem ich dann das erste Mal wieder mit Zucker in Berührung kam, war ich eher ernüchtert. Irgendwie tat sich nichts. Ich kann es nicht anders beschreiben. Dieses wohlige Gefühl von etwas Süßem war weg. Ich habe meinen Keks gegessen, ohne danach noch mehr zu wollen. Körperliche Veränderungen gab es in dieser Zeit natürlich auch. Ein paar Pfunde müssen gepurzelt sein, da das ein oder andere Kleidungsstück besser passt als vorher. Dies sollte aber nicht der ausschlaggebende Punkt sein. Denn Zucker richtet so viel mehr Schaden an, als es allein das Körpergewicht vermuten lässt. Für die Zukunft habe ich mir fest vorgenommen, so gut es geht auf industriellen Zucker zu verzichten und sofern möglich auf Zuckeralternativen zurückzugreifen. Da ich gerne backe, wird es bestimmt noch vorkommen, dass ich normalen Zucker verwende. Dies soll dann aber wirklich bewusst geschehen. Der Verzicht auf versteckten Zucker ist da schon schwieriger, da ich nicht für alles Alternativen gefunden habe bzw. fällt mir hier ein kompletter dauerhafter Verzicht noch schwer.

Zucker Detox

Dein Tipp für den Zucker-Detox-Anfänger! Was hat dir im kritischen Moment geholfen?

Ganz wichtig ist zu verstehen, was man da tut und warum. Natürlich ist es anstrengend jede Zutatenliste zu prüfen. Denn wenn man ehrlich ist, wird kaum jemand alles selbst zubereiten. Wenn man lange genug sucht, wird man für Vieles zuckerfreie Alternativen finden. Man tut etwas für sich und das nimmt eben Zeit in Anspruch. Also nicht aufgeben und gut im Voraus planen! Dann kommt nicht alles so überraschend.

Natürlich gab es auch bei mir Momente, in denen ich gerne in meine alten Muster verfallen wäre, aber eine heiße Schokolade hat wahre Wunder gewirkt. Einfach Milch oder eine Milchalternative erhitzen, etwas rohes Kakaopulver und Zimt einrühren. Fertig! Häufig hat es mir aber auch geholfen, einfach ein paar Nüsse oder Käse zu naschen. Oder mir Dokumentationen wie z.B. Voll verzuckert - That Sugar Film oder Fed Up - Du bist, was du isst anzugucken. Das sorgt noch einmal für mehr Willensstärke, da man beginnt zu verstehen, was für ein Teufelszeug Zucker wirklich ist und was es mit einem macht.

Wer bist du und wo kann man dich finden?

Mein Name ist Sabrina, bei Instagram bin ich unter @_nordicfreak zu finden. Hier gebe ich meist Einblicke in das, was es bei uns zu Essen gibt. Wer mag, kann also gerne verfolgen, was ich während des Detox gegessen habe. In regelmäßigen Abständen berichte ich auch ein wenig über die Umstellung meiner Kosmetik bzw. Make-Ups auf vollständig natürliche Inhaltsstoffe und stelle Produkte vor, die ich gerne verwende.

Ohne Zucker - Erfahrung von Anita Schleicher

foto-anita

Warum hast du auf Zucker verzichtet und wie ging es dir in den ersten Tagen?

Schon ganz früh bin ich immer wieder mit den gesundheitsschädigenden Wirkungen von Zucker konfrontiert worden – wie vermutlich wir alle - „er ist schlecht für die Zähne“ usw. Im Rahmen meiner Yogalehrer Ausbildung wurde es mir dann immer wichtiger, auf mich zu achten und mich gesund zu ernähren. In der ersten Woche im Yogazentrum, wo ich von heute auf morgen Kaffee und Zucker wegließ (Fleisch aß ich ohnehin nicht), hatte ich so starke Entzugs- bzw. Entgiftungserscheinungen, dass ich mich mit Kopf- und Rückenschmerzen durch die ersten Tage schleppte. Doch ab dem 5. Tag ging es mir umso besser. Ich hatte bessere Laune, war wach und energiegeladen, meine Haut war glatter und weicher und ich konnte ruhiger meditieren.

Was hast du aus der ganzen Sache gelernt, wie ging es dir danach?

Die Gesundheitsschäden, die Zucker auf die Dauer hervorruft, treten ja nicht direkt auf, deshalb fallen Sie uns nicht so auf. Industrieller Zucker entzieht dem Körper Vitamine und Mineralstoffe und führt zu starker Übersäuerung. Das schwächt das Immunsystem und alle Körperzellen – nicht nur der wahnsinnig harte Zahnschmelz wir durch die Säure angegriffen! Die „Chance“ auf die sog. Zivilisationskrankheiten und Autoimmunerkrankungen erhöht sich durch Zuckerkonsum gewaltig. Ich muss zugeben, ich bin anfangs nach meinen Ausbildungswochen immer wieder „rückfällig“ geworden, habe fast täglich 1-2 Bäcker-Stückchen und Schokolade gegessen. Einige Tage vor dem nächsten Ashram-Aufenthalt habe ich mich dann jeweils wieder umgestellt, um die schlechte Laune und die körperlichen Entgiftungserscheinungen nicht während der – all meine Energie und Präsenz erfordernden – Yogalehrerausbildung ertragen zu müssen.

Zusammen mit meiner Yogatherapie-Ausbildung und sonstigen Fortbildungen waren es insgesamt ca. 4 Monate, die ich in Abschnitten im Ashram verbracht habe und dort ist es mir immer ziemlich leicht gefallen, Zucker wegzulassen. Wenn ich Zuhause eine Fasten-Kur gemacht habe, fiel es mir schon schwerer.

Zucker Detox

Dein Tipp für den Zucker-Detox-Anfänger! Was hat dir im kritischen Moment geholfen?

Ich kann also allen, die gerne ihre Ernährung umstellen möchten, empfehlen, in einem dafür förderlichen Umfeld mit Gleichgesinnten und am besten weg von Zuhause zu beginnen und nicht im ganz normalen Alltagsstress. Inzwischen lebe ich weitgehend zuckerfrei, bin aber auch nicht zu streng, weil ich nicht das Gefühl haben möchte, dadurch eingeschränkt zu sein. Ich probiere mal ein Stückchen vom Kuchen, auch wenn ich weiß, dass er mit Zucker gesüßt wurde oder ich nehme von der Salatsoße, obwohl Zucker drin ist. Auf „Bäckerstückchen“ kann ich inzwischen leicht verzichten, weil sie mir so furchtbar übersüßt schmecken, dass ich sie nicht mehr mag.

Wenn ich „Schmacht“ habe auf was Süßes, dann lasse ich mir eine leckere Dattel im Mund zergehen, nasche getrocknete Mangos oder genieße einen süßen Riegel, von denen es inzwischen so viele leckere gibt, die ganz ohne Zucker auskommen. Ohnehin gibt es so viele tolle Möglichkeiten, geschmackvoll und mineralstoffreich zu süßen und nicht so „hohl“ und „leblos“, wie es bei unserem Industriezucker der Fall ist, der uns Energie raubt, statt uns welche zu schenken. Ich habe nicht mehr das Gefühl, auf irgendwas zu verzichten, sondern vielmehr bereichert zu sein und freier, da ich mich nicht mehr so abhängig fühle von der Droge Zucker.

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Über Anita Schleicher

Anita Schleicher (Dipl. Soz.-Päd., Yogalehrerin BYV, Yogatherapeutin BYAT, Dana AerialYoga Teacher, Tanzpädagogin I-TP, Trainerin PM und AT). Ihre Webseite: www.energie-fuers-leben.net.

Veröffentlicht am 2. November 2017.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.

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