So wird dein Kind viel mehr Gemüse essen!

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Obst ist bei Kindern beliebt, Gemüse wird jedoch gerne verschmäht. Was kann man tun, damit das Kind und vielleicht auch man selbst mehr Gemüse am Tag isst? Hier kommen meine Tipps, die uns im Familien-Alltag helfen.

Alle Eltern bemühen sich, dass ein Kind gesunde Sachen isst. Kinder fühlen aber auch ganz genau, ob die Ratschläge - mehr Gemüse zu essen - wirklich authentisch sind. Wenn die Eltern selbst nicht gerne Gemüse essen, aber ein Kind dazu aufmuntern, spürt es das auch. Ich habe festgestellt, dass der Hunger auf Gemüse gerne dann kommt, wenn ich einfach selbst genüsslich etwas vorkaue - ungespielt und ohne große Ankündigungen, wie toll doch dieses Gemüse ist. Manchmal lege ich meiner Tochter erst gar nicht das Gemüse, das ich esse, auf ihren Teller, sondern lasse sie selbst entscheiden. Ein Kind wird neugierig - denn das, was die Mama da so gerne isst - kann ja nicht schlecht sein! Eine echte Vorbildfunktion ist also unbeschreiblich wichtig.

So ißt dein Kind mehr Gemüse

Vor dem Essen etwas zum Knabbern hinstellen

Manchmal können Kinder nicht abwarten, bis das Mittagessen fertig ist. Ich stelle gerne eine Schüssel mit Rohkost auf den Tisch, die bereits während der Zubereitung der Mittagsmahlzeit leer gegessen werden darf. Das passiert tatsächlich! Plötzlich werden Karotten, Gurken, Radieschen, sogar Salatblätter pur gekaut! Und bis das Essen fertig ist, ist der Hunger wieder da. Würde ich aber die gleiche Rohkost-Schale später (zum Essen oder nach dem Essen) anbieten, wäre sie gar nicht mehr so interessant.

Kindern die Auswahl lassen

Zwang ist meiner Meinung nach überhaupt keine Lösung. Das Gemüse wird eher negativ besetzt und das gesunde Gemüse hat gar nicht so viel zur Gesundheit beigetragen, sondern war eher ein Stressfaktor. Ich würde das Gemüse ganz genauso behandeln wie andere Lebensmittel. Es ist "ganz normal", es ist nicht besser oder nicht schlechter. Denn sobald der Schwerpunkt auf dem Gemüse liegt, entsteht ein gewisser Druck und Kinder machen dann gerne mal "zu". Die Mischung machts! Meine Tochter mag aktuell sehr gerne Gurken, aber Tomaten überhaupt nicht. Tomatensauce dagegen ist top. Früher mochte sie jedoch keine Tomatensauce. Was sie mag und was sie nicht mag, kann mehrmals in der Woche variieren. Das ist völlig in Ordnung. Ich lasse ihr die freie Wahl und setzte sie keineswegs unter Druck, dass sie etwas essen MUSS. Am Tisch gibt es immer etwas, was ihr schmeckt.

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Mischpfannen für Kinder

Ziemlich oft gibt es bei uns sogenannte Mischpfannen. Reis mit Gemüse und Hülsenfrüchten. Das sieht toll aus, ist schnell gemacht und schmeckt doch super. Leider sieht das unsere Tochter nicht immer so. Denn sobald nur eine Sache drin ist, die sie nicht so gerne mag - wie zum Beispiel Zucchini - wird die Mischpfanne nicht richtig gegessen. Würde ich bei der Zubereitung einfach eine Portion separat für sie machen - Reis, Gemüse und Hülsenfrüchte nebeneinander auf den Teller legen und nicht mischen - wäre fast alles weg. Zucchini würden vermutlich immer noch liegen bleiben. Das Gleiche gilt übrigens für gebratene Zwiebeln! Sie mag den Geschmack, jedoch nicht die Konsistenz - bei uns werden sie mit Wasser püriert und dann unter gemischt.

Rohkost-Teller für Kinder und Erwachsene

Salate in Reisgerichte unter mischen

Wenn eine Mischpfanne (wie oben beschrieben) tatsächlich in ihrer gemischten Form bei uns funktioniert (und das klappt immer besser), arbeite ich gerne noch mit frischem Salat. Er kommt in Streifen geschnitten immer dazu. So isst man gleichzeitig frische Salatblätter. Außerdem wird das Gericht deutlich "leichter" und uns Erwachsenen schmeckt diese Kombination auch ziemlich gut. Eine super Lösung für alle Salatmuffel.

Weniger ist mehr

Ich habe den Fehler gemacht, dass ich in meinem Ehrgeiz zu viel aufgetischt habe. Das Kind kann sich dann nicht so gut auf das Essen konzentrieren, es gibt zu viel Auswahl. Lieber zwei Gemüsesorten, die schmecken, als drei oder vier, die keine Lust machen, aber dafür "besonders gesund" sind. Jedes Gemüse ist gesund. Ich würde langsam anfangen. Außerdem habe ich festgestellt, wenn wir z.B. Nudeln essen und unser Kind einen Nachschlag haben möchte (obwohl Gemüse noch auf dem Teller liegt), es sich lohnt, einen Augenblick zu warten. Gibt es nicht sofort einen Nachschlag, wird tatsächlich noch das Gemüse gegessen. Also warte ich einen Augenblick (der Topf steht auf dem Herd, jemand muss also aufstehen und ihn holen - so gewinnt man etwas Zeit) und freue mich, wenn die restlichen Karotten oder Erbsen doch noch auf dem Teller aufgelesen werden.

Rohkost untermischen

Wir machen ganz gerne Rohkostsaucen mit Gemüse. Spinat ist zur Zeit nicht so beliebt - aber in einer Sauce mit etwas Mandel- oder Cashewmus ganz fein im Hochleistungsmixer püriert, schmeckt er wunderbar. Es ist also die Sache der Zubereitung und des "Versteckens". Smoothies können wunderbar mit Gemüse ergänzt werden, man darf nur nicht übertreiben. In eine Tomatensauce lassen sich sehr gut Karotten oder etwas Paprika verstecken. Aber Achtung: Es gibt auch Gründe, warum ein Kind das eine oder andere Gemüse nicht mag. Es kann sein, dass es das Gemüse nicht verträgt und es deshalb ablehnt, was ganz natürlich ist. Ich würde also das Gemüse nur dann "verstecken", wenn ich weiß, dass es eigentlich schon schmeckt, nur irgendwie gerade nicht so beliebt oder zu kurz gekommen ist.

Gemüse selbst anbauen

Wenn man die Möglichkeit hat, Gemüse selbst anzubauen - dann tut es sofort mit euren Kindern! Das Pflanzen und das Beobachten, wie die Pflanze wächst, ist enorm wichtig. Unsere Tochter isst Radieschen nicht so gerne, wenn sie auf dem Teller in Scheiben geschnitten liegen. Sobald wir aber im Garten sind und sie Radieschen sieht, will sie sie pflücken und sofort essen. Dann ist es nicht ungewöhnlich, dass plötzlich 2-3 Radieschen auf einmal an Ort und Stelle verdrückt werden.

Kind im Garten mitmachen lassen

Roh, dampfgegart, gekocht oder gebacken?

Gemüse schmeckt unterschiedlich, je nach dem, wie man es zubereitet. Nur weil ein Kind z.B. keinen gekochten Blumenkohl mag, heißt das nicht, dass es tatsächlich keinen Blumenkohl mag. Es kann also sein, dass ein dampfgegarter oder gebackener doch schmeckt. Einfach ausprobieren! Oft finden Kinder gar nicht so den Geschmack, sondern die Konsistenz oder die Form nicht attraktiv.

Die Form machts

Ab und zu können lustige Gemüsegesichter oder ganze Motive auf dem Teller Wunder wirken. Wenn ein Kind mitgestalten darf, wird bestimmt Gemüse gegessen. Wir erlauben unserer Tochter, mit dem Essen zu spielen. Warum denn nicht? Wenn man Angst hat, dass die "Tischmanieren" verwaschen werden, kann ich euch beruhigen. Unsere Tochter kann sehr wohl unterscheiden, dass man das z.B. zu Hause machen darf und als Gast eher nicht (wenn das nicht erwünscht oder passend ist). Wenn Finger zum Essen benutzt werden dürfen, ist das immer toll. So landet das Essen einfacher in den Mund!

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Zuhause ist kein Restaurant

Manchmal fehlt die Zeit, zusammen mit einem Kind Essen zuzubereiten, wenn es schnell gehen muss. Ich weiß, wie anstrengend es sein kann - ein Kind will in seinem Tempo die Salatblätter waschen und dabei auch noch mit Wasser spielen. Aber wenn die Zeit es zulässt, sollte man ein Kind so oft es geht in die Zubereitung mit einbeziehen. Es könnte kleine Aufgaben übernehmen, selbst einfache Dinge wie das Rühren oder Wasser hinzugeben. So bekommt es eine Ahnung davon, wie das Essen in die Form gebracht wird, die am Ende auf dem Tisch landet. Wenn man also zusammen mit einem Kind ein "Hexensüppchen" kocht und dafür jede Menge Gemüse schnippelt und auch noch Zaubersprüche aufsagt... welches Kind will es dann nicht essen? :-)

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 25. Mai 2017.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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