Mutprobe im Campervan – Osterurlaub mal anders

„Du bist aber hart im Nehmen“, höre ich die Stimme meiner Freundin im Ohr, während ich die Erdbeeren im Garten von Beikräutern befreie und ihre Sprachnachrichten abhöre. Das ist ihre Reaktion auf unseren letzten „Urlaub“ gewesen. Ich muss schmunzeln. Denn ich fühle mich gar nicht so. Zäh vielleicht, aber nicht hart. Alles fing damit an, dass wir unsere Osterferien an der Ostsee verbringen wollten. Nur eine Sache fehlte: Gutes Wetter. Also beschlossen wir, auf gutes Wetter zu warten. Aber Wetter gibt es nicht auf Bestellung. Nachdem bereits mehrere kalte Regentage an uns vorbeizogen waren, riss unser Geduldsfaden. Wir packten also unseren Camper mit der besten Ausrüstung für kalte Tage, die wir zu Hause nur finden konnten und fuhren los.

Das Wetter besserte sich tatsächlich. Je nördlicher wir fuhren, desto mehr Sonnenschein kitzelte uns im Gesicht. Für den Fahrer ist das vielleicht nicht immer ein Genuss, aber die Beifahrer waren durchaus angetan – und plötzlich auch gut gelaunt. Das Handy wurde gezückt, grinsende Gesichter mit ausgestreckten Zungen wurden gefilmt und alles in dem Ordner „Familienurlaub April“ abgespeichert.
Gegen Abend erreichten wir unsere erste Übernachtungsmöglichkeit. Selbstverständlich schliefen wir im Camper, ich habe nicht umsonst mehrere Decken und Schlafsäcke mühsam übereinander geschichtet. Mir kullerte sogar eine kleine Träne der Freude, als ich das Meer erblickte. Auch wenn wir eine Fernbeziehung führen, sind wir immer tief miteinander verbunden. Zwei Stunden und drei Eiszapfen später waren wir wieder im Van und wärmten uns auf. Der Wind hatte es ganz schön in sich. „Wir Weicheier“, dachte ich grinsend und nahm mir vor, öfters solche Wettersprünge zu erleben.
Da fiel mir ein, dass ich unter der Matratze zwei Bücher versteckt hatte. Hoffentlich würde sich meine Tochter darüber freuen. Ich zog an der Ecke und es kam der Titel Der Naturführer für die ganze Familie zum Vorschein. Oh ja. Die Überraschung war gelungen! Meine Tochter schnappte sich das Buch und begann zu blättern. Ich war ganz froh darüber, denn meine Finger waren ganz kalt. Ich steckte sie unter die Decke und wunderte mich, wie vielseitig die Natur doch sein kann. „Mama, schau mal, den haben wir doch heute gesehen!“, riss mich meine Tochter aus dem Sekundenschlaf. Sie zeigte begeistert auf einen Vogel und hielt das Buch etwas schief. „Stimmt“, murmelte ich und versuchte, wieder präsenter zu sein. Die frische Luft machte müde.

Urlaub trotz Kälte genießen
Das „Hart im Nehmen“ meiner Freundin würde ich eher auf den späteren Urlaubsabschnitt beziehen. Die zweite oder dritte Nacht – und ich habe Gründe für meine Verdrängung – war einfach krass. Blöderweise habe ich keine handfesten Beweise, weil ich vergessen habe, das Thermometer einzupacken. Aber auch ein funktionierendes Thermometer bringt mir nichts, wenn es saukalt ist. Laut Wetterbericht ging die Temperatur unter 0 Grad in der Nacht und auch im Camper war es ohne Heizung entsprechend frostig. Hätte ich doch gewusst, dass eine Mütze auch nachts ein außerordentlich nützliches Utensil darstellt. Da ich sie aber im vorderen Teil des Autos abgelegt hatte und natürlich nicht mehr dran kam, musste ich mir anders behelfen. Ich schlief zum Glück in einem Kapuzenpullover. Also zog ich die Kapuze über meinen Kopf und legte zusätzlich einen Schal auf mein Gesicht. „Hätten sie doch in der Produktion nicht am Kapuzen-Stoff gespart“, ärgerte ich mich, während ich da lag. Erstaunlich war aber, dass das Schlafen knapp unter dem Gefrierpunkt mit dem Schlafsack und zusätzlichen zwei Decken richtig gut warm hielt. „Na, das hätte ich nicht ausgehalten“, höre ich wieder meine Freundin im Ohr und schmunzel. Aber was hätte ich machen sollen? Den Urlaub abbrechen, in der Nacht nach Hause fahren? Alles keine Option. Leute, ich war endlich am Meer!

Nach dem sich Paul am nächsten Morgen aus dem Schlafsack in die Kälte gequält hatte, versuchte er die Bude warm zu kriegen. Wäre ich nicht mit ihm bereits verheiratet, würde ich meinen Mann für ihn verlassen. Erst jetzt wird mir klar, wie luxuriös wir alle leben und beheizte Räume im Alltag für selbstverständlich erachten. Vorsichtig startete ich eine Umfragerunde, während ich mich beim Sprechen etwas über weiße Wolken aus meinem Mund wunderte. „Wie gut habt ihr geschlafen?“, wollte ich wissen. Pauls Blick reichte mir schon heute Nacht, er brauchte nichts zu sagen. Aber meine Tochter ist hart im Nehmen. Sie hatte wunderbar geschlafen und sogar die eine Zwiebelschicht nachts ausgezogen. „Du bist ein richtiges Warmblut“, gab ich zu und staunte. Sie machte sich etwas lustig über ihre Weicheier-Eltern und wir mussten lachen.

Danach besserte sich auch das Wetter. Keine weitere Nacht war so kalt. Eine Decke wanderte sogar wieder in die „Notfall-Schublade“. Übrigens, auch das zweite Buch, das ziemlich aufwändig produziert wurde, begeisterte meine Tochter. Große und kleine Schätze der Natur steht golden auf dem Cover geschrieben. Es wirkte geheimnisvoll und verführerisch. Ich stellte mir vor, wie es leise „Mach mich auf“ flüstert. Von den großzügigen Bildern und nie langweilig werdenden Textabschnitten wurden wir sehr begeistert. Ganz automatisch gestalteten wir unsere Urlaubs-Spaziergänge anders. Die Rinde der Bäume wurde unter die Lupe genommen, die Farben der ersten Blumen, so viele Details wurden plötzlich bewusster wahrgenommen.

„So einen Urlaub sollten wir öfters machen“, hörte ich meine Tochter sagen, während wir auf dem Heimweg waren. „Absolut“, gab ich zurück. „Aber das nächste Mal, wenn es wärmer ist!“
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