Gift auf der Haut? Sonnencremes und Alternativen

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Sobald nur ein bisschen die Sonne scheint, greifen viele Hände automatisch zur Sonnencreme. Bei der Hitzewelle vor einigen Wochen war Sonnencreme sogar ausverkauft, als ich die Regale für Recherchezwecke in unserer Drogerie studiert habe. Schließlich muss man sich doch vor der Sonne schützen! Das dachte ich auch. Heute denke ich ganz unterschiedlich darüber. Ich bin kein Sonnencreme-Gegner. Wir sollten unsere Haut auch schützen. Aber wir sollten das mit Bedacht tun. Wir brauchen Sonne auf unserer Haut, damit unser Körper Vitamin D produzieren kann. Leider verlassen so viele Menschen bereits mit Sonnenschutz das Haus, so dass sie gar nicht mehr richtig in der Lage sind, Vitamin D zu produzieren. Ich habe mich ebenfalls gewundert, warum ich einen Vitamin D Mangel hatte, sogar im Sommer!

Natürlicher Sonnenschutz ohne Chemie

Bei Sonnencremes gibt es sehr wohl Unterschiede. Welche, möchte ich in diesem Beitrag erklären. Viel wichtiger ist mir ein natürlicher Sonnenschutz, ganz ohne Sonnencreme. So ist man auf keine Produkte aus der Drogerie angewiesen, spart sich diverse Inhaltsstoffe auf der Haut (unserem größten Organ), unterstützt keine Tierversuche, spart Plastik- und Transportkosten ein und lebt insgesamt nachhaltiger.

So funktioniert mein Sonnenschutz ohne Sonnencreme

Seit über 10 Jahren verwende ich keine Sonnencreme mehr. Ich persönlich hatte sogar Zeiten, da habe ich mit Sonnenallergie (also kleinen Pickelchen) auf die Sonne reagiert. Im Gesicht, Dekolleté und auf dem Bauch. Das ist heute kein Thema mehr. Je mehr Probleme ich bekam, umso weniger ging ich in die Sonne, ist irgendwie klar. Nur merkte ich, dass das Problem immer schlimmer wurde. Schlagartig wurde es besser, als ich mich mit dem Thema Vitamin D beschäftigte. Da ich jahrelang die Sonne mied oder mich eincremte, schon fast Angst vor der Sonne hatte (und vor Hautkrebs), war mein Vitamin D Spiegel sehr niedrig. Ich hatte einen richtigen Mangel. Ich begann, Vitamin D einzunehmen. Das ist eine individuelle Sache und jeder sollte die Einnahme nur in Verbindung mit einem Bluttest und Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker tun. Als ich mich nach einer Zeit wieder in die Sonne begab, bekam ich nur noch leicht eine Sonnenallergie. Schließlich wurde sie mit der Zeit weniger. Heute habe ich keinerlei Probleme damit.

Ich habe gemerkt: Wenn ich relativ früh mich der Sonne aussetze, also bereits im Frühling die ersten Sonnenstunden bewusst genieße und am Tag bis max. 30 Minuten in der Sonne bade, ist meine Haut deutlich weniger empfindlich als sonst. Das ist natürlich je nach Hauttyp unterschiedlich. Dabei bin ich nicht direkt in der Mittagssonne, sondern immer später. Ebenso achte ich darauf, dass über die Wintermonate mein Vitamin D Spiegel nicht zu niedrig ist. Das ist mein Sonnenschutz von innen, ich merke, dass meiner Haut diese Strategie sehr gut tut. Im Sommer, wenn die Sonne sehr stark ist, trage ich eine Mütze mit Schirm. Ich kann euch Sonnenhüte, Kappen und Mützen nur empfehlen! Es gibt richtig schicke Exemplare. So spart man sich rote Nasen, die zu viel Sonne abbekommen. Und der Kopf bleibt klar. Ich bin kein Sommertyp, die Hitze macht mich schnell fertig. Durch die frühe Abhärtung der Haut im Frühling und die Kontrolle des Vitamin D Spiegels im Blut habe ich überhaupt keine Probleme im Sommer. Meine Haut wird braun, bekommt keine Rötungen (was ja gefährlich werden kann) und fühlt sich insgesamt gut an. Ich achte darauf, dass ich nicht stundenlang in der Sonne bin. Wenn ich genug Sonne auf meiner Haut hatte, ziehe ich leichte, dünne Kleidung an, um sie vor der Sonne zu schützen oder gehe in den Schatten. So habe ich seit gut 10 Jahren keine Sonnencreme mehr benötigt.

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Diese Vorgehensweise funktioniert auch sehr gut bei meinem Mann und meiner Tochter. Beide sind viel draußen. Meine Tochter hat es sich angewöhnt, immer eine Mütze zu tragen und in den Schatten zu gehen, wenn die Zeit für eine Sonnen-Pause gekommen ist. Weil sie weiß, dass zu viel Sonne nicht gut für die Haut ist, achtet sie bereits selbst darauf und trägt auch schützende Kleidung. Wenn wir baden gehen, achten wir darauf, dass wir nicht zu lange in der Sonne sind. So können wir ohne zusätzliche Mittel wunderbar uns und unsere Haut schützen.

Wann eine Sonnencreme wichtig ist

Es gibt auch Situationen, die eine Sonnencreme benötigen. Wenn man beruflich sehr viel draußen sein muss und keine Möglichkeit hat, aus der Sonne zu gehen. Oder im Urlaub, wenn man den ganzen Tag am Strand verbringt, ohne eine Schattenmöglichkeit. Manchmal ist es auch richtig schwer, die Kinder dazu zu bewegen, doch aus der Sonne zu gehen. Oder wenn Kinder fremdbetreut werden und ein Sonnenschutz für eine gut funktionierende Gruppe Voraussetzung ist.

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Nicht jede Sonnencreme ist gleich gut

Ich würde mich bei Sonnencremes gut informieren, was drin ist. Jede Sonnencreme ist etwas anders. Trotzdem lassen sie sich in zwei Gruppen aufteilen. Sonnencremes, die chemische UV-Filter verwenden. Diese bestehen aus organischen Molekülen, die in die oberste Hautschicht eindringen und dort die Sonnenstrahlen aufnehmen, um sie wieder in Form von Wärme abzugeben. Dann gibt es Sonnencremes, die physikalisch mit mineralischen UV-Filtern arbeiten. Die weißen Pigmente reflektieren die Sonnenstrahlen. In synthetisch-chemischen Sonnencremes kommt zum Beispiel Octocrylen zum Einsatz. Diese Substanz steht in Verdacht, wie ein Hormon zu wirken. Noch problematischer scheint die Substanz Ethylhexylmethoxycinnamat zu sein. Da beim Schwimmen ein Teil der Sonnencreme im Wasser landet, wird für das Korallensterben genau dieser Inhaltstoff verantwortlich gemacht. Die mineralischen Sonnencremes haben in der Regel Titandioxid und Zinkoxid als Zutat. Egal ob Naturkosmetik oder nicht - diese Zutaten können in einer mineralischen Sonnencreme in Nanogröße eingesetzt werden. Das wird jedoch angegeben (nano). Welchen Schaden solche kleine Substanzen in der Natur und auf dem Körper anrichten (z.B. offene Wunden), kann aktuell noch nicht genau gesagt werden. Bei Titandioxid besteht der Verdacht, Krebs zu erzeugen, wenn man es einatmet. In Sonnencremes oder anderen Pflegeprodukten ist der Stoff jedoch gebunden. Die Größe der Partikel variiert je nach Produkt, deshalb würde ich da genau schauen und bei Unsicherheit nachfragen.

Nun ja, Sonnencremes, vor allem die synthetisch-chemischen, können Allergien auslösen oder hormonähnlich wirken. Es wurden sogar Rückstände von UV-Filtern in der Muttermilch nachgewiesen. Außerdem sollte man bei Inhaltsstoffen wie PEGs (machen die Haut durchlässiger für Fremdstoffe), Silikonen, Paraffinen, Konservierungsstoffen und Parfum aufpassen. Auch hier gilt für mich die Faustregel: Naturkosmetik-Produkte beinhalten einfach nicht so bedenkliche Stoffe und wären bei mir die erste Wahl. Viele Menschen mögen es nicht, dass die Sonnencreme eine weiße Schicht auf der Haut hinterlässt. Das ist bei den mineralischen Sonnenschutzmitteln oft der Fall. Da gibt es jedoch ebenfalls Unterschiede und man sollte sie einfach durchprobieren. Mir persönlich ist eine weiße Schicht lieber als ein synthetisch-chemischer UV-Filter auf und in der Haut. Und noch besser ist ein natürlicher Hautschutz wie oben beschrieben.

Sonnencreme selbst gemacht

Einige machen ihre Sonnenschutzcreme selbst. Das ist möglich, man muss jedoch darauf achten, dass sie auch wirklich schützt. Kokosöl hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von ungefähr 10, Sheabutter von 4. In die DIY-Sonnencremes wird trotzdem noch mindestens Zinkoxid reingerührt, damit das Ergebnis effektiver ist. Wenn man die einzelnen Komponente zu Hause hat, ist das eine Alternative. Alles erst zu bestellen und dann zusammen zu rühren, mag vielleicht günstiger sein (hab ich nicht nachgerechnet), spart jedoch keineswegs Verpackung ein. Ich persönlich bevorzuge eine Naturkosmetik-Sonnencreme, die bereits einen geprüften Lichtschutzfaktor aufweist und ich mir sicher sein kann, dass sie auch funktioniert. Kokosöl ist eine tolle ergänzende Pflege für die Haut und wird bei uns gerne eingesetzt.

Wie schützt du dich vor Sonnenstrahlen? Hast du noch weitere Tipps? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Bis bald, deine Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 20. Juli 2019.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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