Tipps gegen Haarausfall: Was stoppt ihn wirklich?

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin sehr empfindlich, wenn es um meine Haare geht. Einmal, mit ungefähr 16, hatte ich einen extrem starken Haarausfall. Zumindest kam mir das so vor. Ich habe damals etwas (stressbedingt) abgenommen und konnte mich kaum überwinden, die Haare zu kämmen oder zu waschen. Der Anblick, wie viele Haare meine Mähne jedes Mal verlor, war unerträglich. Ich kann es mir heute überhaupt nicht erklären, aber damals habe ich mir aus Frust sogar die Haare gefärbt, angeblich sollte das die Haare gesünder aussehen lassen. Das war keine gute Idee. Seit dem habe ich meine Haare übrigens nie wieder gefärbt. Nun, als Lösung habe mir damals ein recht teures Nahrungsergänzungsmittel besorgt, einige (seelische) Probleme gelöst und hatte das Glück, dass der Haarausfall langsam zurück ging. Auch meine Nägel wurden fester. Ich merke jetzt auch, dass ich manchmal bei Stress zu Haarausfall neige.

Ich bin meiner Lehrerin Sara unbeschreiblich dankbar.
Ich bin meiner Lehrerin Sara unbeschreiblich dankbar.

Ich beschäftige mich gerne mit Haarthemen und hatte die Gelegenheit, für diesen Beitrag die Haarexpertin Brigitte Hamann zu befragen. Ihr Buch hatte ich bereits gelesen und als sehr informativ und hilfreich empfunden. Das Thema ist vielschichtig und würde den Blogbeitrag sprengen. Im Buch bekommt man nicht nur einen Einblick, welche Formen des Haarausfalls es gibt und welche Ursachen in Frage kommen könnten, sondern auch - was man ganz konkret dagegen tun könnte - und zwar auf sehr vielen Ebenen. Das Zitat am Anfang des Buches finde ich super treffend: "Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern." Henry Ford. Ich freue mich, dass Brigitte Hamann im Interview bereits einige konkrete Tipps verrät, was man gegen Haarausfall tun könnte.

Endlich wieder schöne Haare!

Lisa mit Haarpracht

Wie stellt man überhaupt einen Haarausfall fest und wann sollte man zum Arzt gehen? Manche geraten ja bereits in Panik, wenn sie nur wenige Haare in ihrer Bürste sehen...

Brigitte Hamann: Menschen verlieren unterschiedlich viele Haare. Wie viele es sind hängt vom Typ ab, vor allem aber von der gegenwärtigen Verfassung. Stress, seelische und körperliche Belastungen, der generelle Gesundheitszustand, die Hormonlage (z.B. nach der Schwangerschaft), usw. beeinflussen bei den meisten Menschen, wie viele Haare ausgehen. Häufig hört der Haarausfall wieder von selbst auf, wenn der Normalzustand wieder eingekehrt ist. Wenn man längerfristig deutlich zu viele Haare verliert, sollte man auf jeden Fall auf Ursachensuche gehen. Haarausfall ist oft ein Symptom für tiefliegende gesundheitliche Probleme, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.

Kann man denn grob die am häufigsten auftretenden Ursachen für Haarausfall aufzählen oder ist das eine sehr individuelle Sache?

Brigitte Hamann: Zusammengefasst kann man sagen, dass Haarausfall die Folge eines seelischen oder körperlichen Ungleichgewichts ist, wobei ein seelisches Ungleichgewicht meist auch ein körperliches nach sich zieht. Wir sind im wahrsten Sinn des Wortes »sauer« wenn die Seele klagt. Ein Hauptgrund ist falsche Ernährung, die den Körper übersäuert, den Darm krank macht und die Leistung der Zellen reduziert. Es fehlt an Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien und oft auch an Enzymen und Aminosäuren. Der Körper plündert die Mineralstoffspeicher im Haarboden, wodurch die Haare ausgehen. Es können Autoimmunreaktionen entstehen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und mehr - und zwar ohne dass wir uns darüber klar sind. Die Symptome sind diffus, eines ist Haarausfall. Zur falschen Ernährung muss man auch die Belastungen zählen, die durch Umweltgifte, Schwermetalle und Aluminium oder eine langfristige Einnahme von Antibiotika entstehen. Die weit verbreitete Schwermetallbelastung wird noch immer unterschätzt. Vor allem Quecksilber ist nicht nur sehr schädlich für die Zellen, sondern auch für den Haarwuchs. All diese und weitere Ursache, die oft zusammenhängen, habe ich ausführlich in »Haaraufall ist heilbar!« beschrieben.

Sie sprechen oft in Ihrem Buch das Thema Übersäuerung an. Können Sie kurz zusammenfassen, wie Übersäuerung mit dem Haarausfall konkret zusammen hängt?

Brigitte Hamann: Wir brauchen Mineralstoffe, um die anfallenden Säuren zu neutralisieren. Häufig nehmen wir nicht nur zu wenig zu uns, oder sie werden im Darm nicht ausreichend verwertet, unser Bedarf ist auch sehr hoch. Die Gründe liegen vor allem in einer übersäuernden Ernährung, Stress und Erkrankungen.

Welche drei Top-Maßnahmen würden Sie empfehlen, wenn man noch gar nicht weiß, warum einem die Haare ausgehen?

Brigitte Hamann: Das Säure-Basenverhältnis messen lassen, den Darm prüfen lassen auf mögliche Verwertungsstörungen und Leaky Gut, die Schwermetallbelastung testen, eventuell die Schilddrüsenfunktion.

Ist es eigentlich normal, dass nach einer Haarwäsche doppelt so viele Haare ausfallen als beim normalen Bürsten?

Brigitte Hamann: Das kann immer sein, vor allem wenn außerdem gefärbt wurde. Beim Waschen lösen sich mehr Haare als beim einfachen Bürsten.

Was halten Sie eigentlich von Kopfmassagen, die die Durchblutung ankurbeln sollen - ist das gut? Ich habe auch gelesen, dass man dadurch deutlich mehr Haare verliert, als neu gewinnt.

Brigitte Hamann: Das kommt auf die Massage an. Richtig ausgeführt, dürfen nicht viele Haare ausfallen.

Auf welche Vitamine sollte man stärker achten, wenn man Haarausfall hat?

Brigitte Hamann: B-Vitamine, am besten als B-Komplex. Ich persönlich schwöre auf natürliche Quellen, keine chemischen. Die Vitamine A, C, D und E. Außerdem vor allem Kalzium und Magnesium, sowie Eisen und Silizium, alles aus natürlichen Quellen.

Ich habe im Blog das Rezept für eine Zwiebelhaarmaske (mit Zwiebelsaft) veröffentlicht. Was halten Sie davon?

Brigitte Hamann: Da es auch andere gute Rezepte gibt ist das wirklich Geschmacksache. Die Zwiebelpackung wirkt, aber ob man sie sich antun will, muss man entscheiden.

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Wie ist Ihre Erfahrung - kann man tatsächlich Haaraufall heilen oder wurde der Buchtitel einfach provokant gewählt? Schließlich laufen jede Menge Menschen mit dünnen oder gar keinen Haaren herum...

Brigitte Hamann: Ich meine den Titel ganz wörtlich. Ich selbst habe meinen Haarausfall geheilt und bin dabei insgesamt gesünder geworden. So gesehen kann man seinem Haarausfall danken!

Herzlichen Dank für Ihre Zeit!

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 6. September 2017.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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