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Interview mit Stefan Kollewe über Meditation - Vorteile, Nebenwirkungen und typische Anfängerfehler

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Ich bin ein Gelegenheits-Meditierer. Ich finde nur selten die passende Minute, in der wirklich Ruhe herrscht. Und wenn ich Zeit habe, nutze ich sie oft zum Arbeiten. Dieser Blog ist nun mal mein Herzensprojekt und ich bin ständig am Machen, Überlegen und Organisieren. Mir fällt es schwer, die freie Zeit für eine Meditation "zu opfern". Manchmal meditiere ich im Bett, wenn meine Tochter langsam einschläft. Es ist dann ruhig, ich komme selbst zur Ruhe und versuche mich nur noch auf diesen Moment, meine Atmung und die Wärme unter der Bettdecke zu konzentrieren. Mir fehlte jedoch noch ein wenig mehr Motivation, um die Meditation zu einer regelmäßigen Alltagstätigkeit zu machen. Ich habe Stefan Kollewe von Peacelife kennengelernt und er hat mir erzählt, wie wichtig und gut Meditation ist. Da ich mich immer wieder dabei erwische, einfach nicht regelmäßig meditieren zu können (aber doch zu wollen), habe ich ihn mit Fragen gelöchert. Ich habe sehr gehofft, dass mich seine Antworten erneut motivieren. Toll ist, dass ich seine Antworten gleich mit euch teilen kann, um einen gemeinsamen Motivationsschub zu bekommen. Wie man nun meditiert und auf was man achten sollte, verrät Stefan im Interview. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle.

Wer bist du und was machst du - für alle, die dich nicht kennen?

Stefan Kollewe: Hey! Mein Name ist Stefan Kollewe, ich bin der Gründer von PeaceLife – Create Yourself! PeaceLife wurde von mir gegründet, um jedem die Möglichkeit zu geben, sich und sein Leben zu gestalten. Ganz nach dem Motto: „Das Leben ist ein Geschenk, lass es uns auspacken“. Ich bin Wirtschaftspsychologe (M.A.) und Coach (PSI Theorie). Doch mein Wesen ist das eines Künstlers, der ständig auf der Suche nach den besten Farben für sein Kunstwerk ist – Dem Leben. Seitdem ich denken kann, beschäftigt mich die Frage, wie ich ein erfülltes Leben führen kann – beruflich und privat. Dieser Frage gehe ich in meiner Arbeit nach und teile meine Erfahrungen und mein Wissen mit allen, die ähnlich ticken. Mehr dazu findest du auf peacelife.de.

Stefan hat übrigens auch mich zum Thema "Grün Leben - wie fängt man an?" interviewt. Das Interview könnt ihr euch in seinem Podcast anhören.

Foto: Stefan Kollewe
Foto: Stefan Kollewe

Was ist für dich Meditation?

Stefan Kollewe: Für mich ist Meditation der Schlüssel für ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Leben. Unser Leben ist zu einem Großteil frei gestaltbar und jede Form der Gestaltung beginnt zuerst im Kopf. Meditation ist im Grunde eine Trainingsmethode um sich selbst in eine geeignete Position zu Lebensgestaltung zu bringen. Daher ist Mediation für mich der „Masterkey“ überhaupt!

Foto: Stefan Kollewe
Foto: Stefan Kollewe

Warum fällt es so vielen Menschen schwer, mit der Meditation zu beginnen?

Stefan Kollewe: Ich denke, den meisten Menschen ist einfach nicht gänzlich bewusst, welche Power regelmäßige Meditation entfalten kann. Denn die meisten Effekte von Meditation geschehen nicht in der Meditation selbst, sondern in der Zeit außerhalb der Meditation. Und oftmals fehlt es den Menschen an der richtigen Anleitung und Inspiration. Wer sich eine Meditations-App runterlädt und ohne großes Grundwissen ein paar Mal meditiert, wird schnell die Lust daran verlieren. Das ist schade und ich arbeite mit PeaceLife genau daran, Grundwissen und Inspiration rund um Meditation zu vermitteln.

Foto: Stefan Kollewe
Foto: Stefan Kollewe

Was war Meditation früher und was ist sie heute?

Stefan Kollewe: Mediation ist heute grundlegend das Gleiche wie früher. Denn Meditation ist wie ein Schweizer Taschenmesser. Es gibt einfach viele Dinge, die der Meditierende anstreben kann. In der buddhistischen Tradition ging es überwiegend um Selbsterkenntnis und Transzendenz bzw. Erleuchtung. Doch da Meditation in erster Linie zuerst einmal den Geist beruhigt, hilft sie dem modernen gestressten Menschen in vielerlei Hinsicht.

Was macht man eigentlich, während man meditiert? Die Meisten haben ja das typische Bild in Kopf: Schneidersitz, geschlossene Augen und bestimmte Hand- bzw. Fingerzeichen. Was geht aber im Inneren vor?

Stefan Kollewe: Der „Schneidersitz“ ist der beliebte „Lotus-Sitz“ in der Mediation. Er ist so beliebt, weil mit ihm das lange und aufrechte sitzen am besten gelingt. Doch gerade am Anfang kann man auch bestens auf einem Stuhl meditieren. Wichtig ist nur, dass man aufrecht und bequem sitzen kann. Im „inneren“ deines Gehirns geht es erst mal darum, dein Gedankenkarussell zu verlangsamen und mit deiner Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment zu kommen. Denn dort findet das Leben statt. Das gelingt am besten, in dem man sich einfach auf den eigenen Atem konzentriert ohne gedanklich abzuschweifen. Das ist sozusagen der erste und wichtigste Schritt in der Mediation.

Foto: Stefan Kollewe
Foto: Stefan Kollewe

Was würdest du einer Person empfehlen, die sich nicht die Zeit nehmen kann, zu meditieren? Es gibt Menschen, die sind innerlich so rastlos, dass es ihnen sehr schwer fällt, einfach die Ruhe zuzulassen.

Stefan Kollewe: Mediation ist wie Zähneputzen fürs Gehirn. Kannst Du dir vorstellen, keine Zeit zum Zähneputzen zu haben? Wohl eher nicht. So sollte auch mit der Meditation verfahren werden. Wer einmal selbst erfahren hat, wie gut Meditation tut, wird sich die Zeit liebend gern einräumen. Und wer innerlich rastlos ist, kann mit sehr kurzen Meditationseinheiten beginnen. Man kann mit 2 Minuten anfangen und sich langsam hocharbeiten. Wer zum Beispiel anfängt ins Fitnesscenter zu gehen legt sich auch nicht sofort unter eine 100kg Hantelbank. Immer schön easy bleiben. Mediation trainiert die eigene Rastlosigkeit nach und nach loszulassen.

In welchen Situationen meditieren wir im Alltag, ohne es überhaupt zu merken?

Stefan Kollewe: In der Mediation ist die Aufmerksamkeit klar und bewusst auf den gegenwärtigen Moment gerichtet. Genauso kannst du auch bei alltäglichen Tätigkeiten wie Putzen oder Kochen deine Aufmerksamkeit auf deine Tätigkeit richten. Doch die meisten Menschen schweifen gedanklich ab und träumen von der Zukunft oder grübeln über die Vergangenheit. Sobald du also nicht mehr merkst was du tust, kann man nicht von achtsamen Momenten sprechen. Es erfordert genau wie in der Meditation selbst eine offene, achtsame und bewusste Haltung. Regelmäßige Mediation übt dich darin, mehr solcher Momente im Alltag zu haben. Und dann kann sich dein gesamtes Leben zu einer achtsamen und meditativen Erfahrung verdichten. Aber dieses Wunder braucht Zeit und Übung.

Foto: Stefan Kollewe
Foto: Stefan Kollewe

Man hört oft nur Positives über Meditation. Ich habe aber neulich von Nebenwirkungen wie Angstzustände, Panikattaken und Depression nach der Meditation gelesen. Was weißt du darüber?

Stefan Kollewe: Auch hier würde ich gern wieder den Vergleich zum Fitness-Studio ziehen. Ich trainiere seit vielen Jahren Kampfsport und Fitness. Dennoch habe ich mir vor 4 Jahren durch falsche Übungsausführung aufgrund von Müdigkeit einen üblen Bandscheibenvorfall zugezogen. Fitness kann also auch mal für Verletzungen sorgen, anstatt die Gesundheit zu fördern. Grundlegend gilt, dass man nicht mit der Mediation beginnen sollte wenn man akut depressiv ist oder einem regelmäßige Panikattaken wiederfahren. Meditation ist aber kein Auslöser für solche Dinge, sondern eher eine Lupe die dir zeigen kann, wo der Schuh drückt. Solltest du also psychische Probleme haben, dann Suche einen Experten für mentale Gesundheit auf, bevor du mit der Mediation beginnst. Generell ist Mediation heilend, nicht zerstörend. Das ist wichtig zu verstehen.

Was macht Meditation mit mir? Wie wirkt sie sich auf mich aus, wenn ich sagen wir mal - 1 Jahr lang täglich meditiere? Was könnte alles passieren?

Stefan Kollewe: Regelmäßige Mediation macht dich gelassener und bringt dich sanft in den gegenwärtigen Augenblick. Dadurch verbessert sich deine innere und äußere Achtsamkeit. Das bedeutet, dass du klarer wahrnimmst, was in dir und um dich herum passiert – auf allen Ebenen der Persönlichkeit und des Lebens. Durch die gesteigerte Selbst- und Weltwahrnehmung kannst du dich und dein Leben in gesündere, erfolgreichere und glücklichere Bahnen lenken. Du kannst beginnen dich und dein Leben zu gestalten. Und das ist es, worum es letztendlich geht, denn Leben ist Werden.

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Was würdest du noch gerne meinen Lesern auf den Weg geben, die sehr gerne meditieren würden, aber aus diversen Gründen damit nicht angefangen haben?

Stefan Kollewe: Einfach anfangen. Und sei es nur eine Minute pro Tag. Die Zeit hat jeder! Und parallel sollte man sich mehr mit dem Wissen rund um Leben, Gehirn, Persönlichkeit und Co befassen. Ich bin davon überzeugt, dass früher oder später jeder den Wert von Meditation für sich erkennen wird. Das zu transportieren ist auch meine Mission mit PeaceLife, dafür stehe ich morgens auf!

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 7. Februar 2017.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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