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Zero Waste ist doch absurd, oder?

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Sicherlich hast du schon den Begriff "Zero Waste" gehört. Das ist eine Lebenseinstellung, für die sich heute immer mehr Menschen begeistern. Denn die heutige Konsumgesellschaft ist (zum Glück) an einem Punkt angekommen, an dem sie die Müllberge in Frage stellt. Viele Menschen wollen einfach nicht mehr die schier endlose Müllproduktion unterstützen. Das ist meiner Meinung nach ein sehr positiver Trend. Warum schreibe ich diesen Artikel überhaupt? Zero Waste ist ja nicht so neu und es wurde schon generell sehr viel darüber gesagt. Wenn ich mit anderen Menschen über dieses Thema rede, habe ich ziemlich schnell den Eindruck, dass viele Gesprächspartner anfangen, alles extrem auf die goldene Waage zu legen. Ganz oder gar nicht lautet die Devise. Und darüber möchte ich mich heute mit euch austauschen.

Kritik an Zero Waste lebenden Menschen

Shia von wastelandrebel.com / Foto: wastelandrebel.com
Shia von wastelandrebel.com / Foto: wastelandrebel.com

Menschen wie Shia von Wasteland Rebel, die so gut es nur geht versuchen, Zero Waste zu leben, werden gerne im Detail kritisiert. Dabei geht es wirklich um jede Kleinigkeit. "Schau mal, das gehört aber nicht in dein Restmüll-Glas" oder "Ach, du kaufst ja doch noch Dinge in Verpackung ein - Glas oder Papier erzeugt ja auch Müll" bis hin zu "Wir wissen doch gar nicht genau, was sie wirklich privat macht". Warum müssen gute Ansätze immer gleich so kritisch beäugt werden? Shia hat ein Buch Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün geschrieben und auch hier erntet sie manchmal, wenn ich anderen das Buch zeige, Kritik. "Ist das nicht ein Parodoxon? Sie meidet Müll und produziert selbst wieder Müll!". Erst mal zum Buch selbst. :-) Ich habe ein Rezensionsexemplar vorliegen (vielen Dank an den Freya Verlag) und finde das Buch ziemlich gut. Es ist knackig, es ist direkt und es ist gut auf das Wesentliche zusammengefasst. Es macht große Lust, den Lebensttil "Zero Waste"auch mal auszuprobieren. Nach der Lektüre muss ich gestehen, dass ich sehr viele Bereiche in unserem Haushalt optimiert habe. Das Buch ist weder theoretisch langweilig noch langatmig. Es nimmt einen direkt an die Hand und geht mit einem die verschiedenen Lebensbereiche durch. Um nur mal einige zu nennen: Küche, Bad, Einkauf, Konsum, Recycling, Kompostierung und mehr. Es liefert Tipps zum Sofort-Umsetzen. Es zeigt, wie einfach es ist, Zero Waste zu leben - vor allem Shia hat es uns bereits länger vorgemacht und weiß, auf was man achten sollte und auf was es ankommt. Sie ist eine absolute Expertin auf diesem Gebiet. Und ja, sie hat sich auch ein wenig Sorgen gemacht, das Buch zu veröffentlichen - gerade wegen dem oben angesprochenen Müllproblem. Aber ich finde ihre Entscheidung gut und richtig, mehr Menschen auf dieses Thema aufmerksam zu machen! Das Buch ist übrigens in Deutschland gedruckt, enthält keine mineralölhaltigen Farben, selbstverständlich wurde Recycling-Papier verwendet und das Cover ist weder lakiert noch mit Plastik beschichtet. Auch das gesamte Buch ist nicht in Plastik verpackt, wie das sonst üblich ist. Da wurde viel mitgedacht und jeweils die beste Option gewählt.

Buch
Buch "Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün" / Foto: wastelandrebel.com
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Warum werden die Mitmenschen manchmal so kritisch-unangenehm?

Ich habe den Eindruck, dass die meisten, die so laut Kritik ausüben, in Wirklichkeit nur sich selbst schützen wollen. Denn sie sind (noch) nicht bereit, sich Gedanken über ihren Konsum und ihr Leben zu machen. Sie haben einfach schlicht Angst vor Veränderung. Das ist normal, denn es ist ein Selbstschutz-Mechanismus. Nicht jeder möchte Zero Waste Leben, das verstehe ich. Ich bin immer für eine Vorbildfunktion und nicht für die Besserwisser-Zeigefinger-Fraktion. Shia macht ihr Bestes, sie zeigt so vielen Menschen, wie sie unnötigen Müll vermeiden könnten, ohne aufdringlich zu sein. Das Buch ist eine tolle Unterstützung dabei! Ich konnte bereits so viel bei uns verändern. Und nein, wir sind noch lange nicht bei Zero Waste angekommen. Ich weiß auch gar nicht, ob wir jemals Zero Waste leben werden. Aber es geht darum, einfach ein Bewusstsein für dieses Thema zu entwickeln.

Wiederverwendbare Behälter im Vorratsschrank + Einkauf ohne Verpackung / Foto: wastelandrebel.com
Wiederverwendbare Behälter im Vorratsschrank + Einkauf ohne Verpackung / Foto: wastelandrebel.com

Niemand muss 100% müllfrei leben. Und nur, weil man das vielleicht nicht kann oder möchte, heißt es nicht, dass man diese Lebensweise nicht trotzdem ein wenig mehr praktizieren könnte. Jeder Schritt zählt und wenn man im Jahr weniger Müll produziert hat als üblich, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Plötzlich merkt man, dass es doch ganz easy ist.

Shia von wastelandrebel.com beim Einkaufen in einem Unverpackt-Laden / Foto: wastelandrebel.com
Shia von wastelandrebel.com beim Einkaufen in einem Unverpackt-Laden / Foto: wastelandrebel.com

Ich bin absolut davon überzeugt, dass jede so kleine Geste bereits große Auswirkungen hat. Es geht vor allem um die Massen von Müll, die im Alltag entstehen. Wir machen vieles einfach nur aus Gewohnheit und reflektieren gar nicht, ob Dies oder Das wirklich nötig ist. Und wenn jeder einen kleinen Schritt nach vorne macht, wirkt sich das automatisch aus - vor allem, wenn man die eingesparten Müllmengen aufs Jahr hochrechnet! Gebt nicht auf, schätzt jeden Schritt den ihr macht und bleibt dran, auch wenn das Ziel euch noch so weit weg erscheint.

Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 14. September 2016.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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