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Warum ich öfter lügen möchte

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Ich bin eine schlechte Sängerin und ein Instrument spielen kann ich auch nur wie ein blutiger Anfänger. Wie oft zweifelte ich an mir in meiner Schulzeit, während ich vor meiner Klasse ein Referat vortrug. Habe ich mein Hosenstall zugemacht? Rede ich laut genug? Sieht man vielleicht, wie aufgeregt ich bin? Werde ich womöglich rot? Es gibt tausende Situationen, die nicht nur mich unsicher machen. Viele Menschen haben Zweifel an sich selbst. Vor allem sind das Situationen, die neu und unkomfortabel für einen sind. Eine spannende und effektive Methode, um sich auf die Sprünge zu helfen, ist die optimistische Selbsteinschätzung. Anders gesagt, die Selbstlüge. Wer bin ich, was kann ich? Ich kenne Optimisten, die alles rosa und flockig sehen. Ich frage mich, ob sie jemals negative Gedanken in sich tragen. Alles scheint so leicht zu sein. Sehr gut kenne ich auch chronische Pessimisten. Sie sind meist bedrückt, neigen zu Horrorszenarien und fragen sich ständig, was wäre wenn. Mir fällt auf, dass Optimisten besser im Leben zurechtkommen. Sie sind insgesamt zufriedener und glücklicher. Sollte ich mir vielleicht öfter etwas vorlügen? Das kling irgendwie doof. Lügen ist wieder so ein negatives Wort. Es gibt noch neben der optimistischen Selbsteinschätzung auch die Schönmalerei. Ganz egal, wie man das Ding nun nennt - es hilft enorm beim Vorankommen. Sagen wir mal, ich möchte nun besser singen. Bis jetzt war ich der Meinung, dass ich einfach nicht singen kann. Aber was ist, wenn ich doch gar nicht so schlecht bin? Vielleicht singe ich sogar gut? Vielleicht könnte ich sogar zu den besten Sängern gehören, wenn ich ein wenig übe? Es gibt schließlich wenige Naturtalente auf der Welt, die meisten arbeiten hart für ihre Leistung. Merkt ihr was? Schon bin ich dabei, mir mein Singen schönzureden. Und das ist gar nicht so verkehrt. Ich fühle mich in der Tat nun motivierter, mit dem Singen zu starten - obwohl ich es gar nicht wirklich wollte. :-)

Lisa singt

Dieser Optimismus lässt mich Dinge in einem verlockenden Licht sehen. Man wird motivierter, zuversichtlicher und bekommt mehr innere Kraft, schwierige Dinge anzupacken. Und irgendwie fühlt man sich besser, als man in Wirklichkeit ist. Ich könnte mir vorstellen, so eine Stütze kann in wichtigen Situtationen von Vorteil sein. Wir hören ständig: "Sei ehrlich zu dir selbst!". Aber ist das wirklich gut? Sind wir dann nicht zu hart zu uns? So viele neigen dazu, sich eher kritisch zu betrachten und dabei machen wir so viele Brücken kaputt. Eine kleine Lüge hier und dort schadet bestimmt nicht, wenn man damit behutsam umgeht. Unsere Vorstellungskraft ist so stark, dass sie nicht nur unsere Fähigkeiten besser werden lässt, sondern uns auch heilen kann. Dies habe ich ja schon in meinem Artikel über die Schilddrüse und Selbstheilungskraft geschrieben. Natürlich ist ein dauerhaftes Selbstbelügen nicht von Vorteil. Doch es gibt durchaus Situationen, die in einem besseren Licht gesehen werden MÜSSEN, um den Sprung ins kalte Wasser wagen zu können.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 11. Dezember 2016.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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