Alltag gesund gestalten mit dem Bambusfahrrad von my Boo

Die warme Jahreszeit lädt immer mehr Menschen ein, aktiver im Alltag zu werden. Wir leben schon einige Zeit ohne ein Auto und haben uns quasi bewusst dazu gezwungen, mehr körperlich aktiv zu sein. Vieles erledigen wir mit einem Fahrrad. Bereits nach einer kurzen Zeit habe ich gemerkt, wie gut mir das Fahrradfahren tut. Meine Ausdauer ist seit dem deutlich besser geworden. Ich bin mehr an der frischen Luft und meine Beinmuskulatur ist stärker. Mein gesamter Kreislauf ist fitter und auch meine Stimmung ist gehobener, wenn ich eine Fahrradtour gemacht habe. Wichtig ist aber, dass man sich mit seinem Fahrrad wohl fühlt. Als ich auf das Bambus-Fahrrad von my Boo aufmerksam wurde, wusste ich, dass es meiner Ideavorstellung von einem Fahrrad ein gutes Stück näher kommt. Ich habe mit Felix von my Boo telefoniert. Das Gespräch war sehr anregend, meine Neugierde war auf das Bambus-Fahrrad geweckt. Die Idee ist sehr spannend, Bambus im Fahrrad zu verarbeiten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem einzigartigen Bambus-Fahrradrahmen, der in Ghana fair hergestellt wird. Alles weitere wird in Deutschland - auch gerne nach Kundenwunsch - montiert. Somit bekommt man ein qualitativ hochwertiges und langlebiges Fahrrad, das nicht nur uns richtig fit hält, sondern auch im sozialen Bereich Menschen unterstützt und nachhaltig ist.

Bambus-Fahrradrahmen: Herstellung in Ghana

Wer denkt, Bambus wächst nur in Asien, irrt sich. Ich habe auch gestaunt, als ich erfuhr, dass Bambus in Ghana wächst - bis zu 30 cm am Tag! Bambus ist ein Rohstoff, der sehr schnell wächst. Er zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Erde. Wurde der passende Bambus gefunden, wandert er als nächstes in die Werkstatt. Dort wird er mehrere Monate getrocknet und gut sortiert, damit sich perfekt passende Stücke für den Rahmen finden. Nun kann der Rahmen gebaut werden. Das ist eine Kunst für sich. Mit der richtigen Technik und Know-How entsteht ein Rahmen.

Aber er ist so noch nicht fertig. Damit er noch stabiler ist, wird er mit harzgetränkten Hanfseilen umwickelt. Das ganze trocknet wieder eine Zeitlang. Der Rahmen ist fertig, doch das Auge "fährt mit". :-) Der Rahmen wird poliert und optisch perfektioniert. Alles schön und gut - aber ist der Rahmen nun auch in der Funktionalität einwandfrei? Dafür ist die Qualitätskontrolle da. Erst wenn die Rahmen den Qualitätstest erfolgreich durchlaufen haben, können sie nach Deutschland reisen. In Deutschland werden die Bambus-Fahrradrahmen auf die deutsche Witterung vorbereitet. Sie werden lackiert und verfeinert. Selbstverständlich werden sie nach den EU-Normen getestet.

Da ich erstmal etwas skeptisch war, habe ich Felix genauer gefragt, wie es denn mit der Haltbarkeit und Langlebigkeit des Bambus-Materials bzw. Bambus-Rahmen aussieht. Felix von my Boo: "Bambus ist ein wahnsinnig stabiler Rohstoff. Er besitzt eine extrem harte Außenwand, ein Kammernsystem und ist längsgefasert. Diese Eigenschaften lassen ihn so widerstandsfähig werden. Dazu kommt eine in Deutschland stattfindende qualitativ sehr hochwertige Lackierung, die ihn gegen sonstige Alltagseinflüsse bestens schützt (Salzwasser, Stöße, Kratzer, etc). Natürlich haben wir die Rahmen auch testen lassen. Die EFBE Prüftechnik, ein sehr renommiertes Prüfinstitut in der Fahrradbranche, hat die Rahmen auf die EN-Normen für City- und Trekkingbikes getestet. Ebenso wurde unsere Rahmen dort auch auf die EN-Normen für Pedelec- und E-Bike Rahmen getestet. Natürlich ein noch anspruchsvollerer Test, der aber für unsere Rahmen auch kein Problem darstellte. Den ultimativen Praxis-Test gab es dann von Oktober 2014 bis Oktober 2015. In dieser Zeit fuhren Tim und Karina Poser (www.boo2east.de) auf zwei von unseren Bambusfahrrädern mit jeweils 30kg Gepäck von Hamburg bis nach China (15.000Km). Auch ohne Probleme… ;-) Wie schon erwähnt findet die Montage der Räder dann direkt in unserer eigenen kleinen Manufaktur in Kiel statt, um die Bikes anschließend europaweit über den Fachhandel zu vertreiben."

Soziale Projekte in Ghana und Deutschland

Im Telefonat habe ich deutlich gemerkt, dass die Gründer von my Boo nicht einfach nur ein Bambus-Fahrrad produzieren wollten. Dabei ist ihnen der soziale Aspekt bei der ganzen Sache sehr wichtig. Sie arbeiten mit dem Yonso Projekt zusammen, das sich für mehr Bildungschancen einsetzt. Seit 2013 ist das Projekt stetig gewachsen: Ein neues Gebäude wurde gebaut, 15 Ghanaer ausgebildet und sie haben einen festen Job bekommen mit einer fairen Entlohnung und sozialer Versicherung. Wenn ein Fahrrad verkauft wird, fließt ein Betrag in ein Stipendien-Fond, der armen Kindern aus der Region eine schulische Ausbildung ermöglicht.

Welche Technik bietet das Bambus-Fahrrad?

Kommen wir nun zu dem Fahrrad selbst. Auf der Modell-Übersichtsseite hat man einen groben Überblick über mögliche Varianten. Mich persönlich spricht aktuell das Modell my Pra an, ein Einsteigerrad mit Trapezrahmen. Es wiegt ca. 13,5 kg, hat eine Shimano Nexus 3-Gang Nabenschaltung, Shimano Altus V-Brake Bremse vorne, eine Rücktrittbremse und ein Selle Royal Freeway Sattel. Die Reifen sind pink! :-) Ich vermute, für meine Bedürfnisse wäre eine 3-Gang-Schaltung perfekt. Aber: Wer mag, kann auch ein Upgrade machen. Das ist das coole an my Boo. Kundenwünsche sind willkommen und können genau umgesetzt werden. Es ist also möglich, zum Beispiel eine andere Bereifung, eine andere Schaltung mit mehr Gängen, einen anderen Sattel und weitere Zusätze dazu zu buchen. Man kann sich auch sein Bambus-Fahrrad komplett selbst konfigurieren - ganz nach seinen Wünschen und Bedürfnissen! Das alles ist möglich, weil die Fahrräder in der my Boo Manufaktur in Kiel von ausgebildeten Zweiradmechanikern zu individuellen Rädern endmontiert werden.

Ich bin auch immer sehr interessiert an weiteren Zukunftsvisionen. Felix hat mir noch folgendes verraten: "Unsere größte und wichtigste Zukunftsvision ist ein in Ghana produziertes E-Bike mit einem Mittelmotor. Daran arbeiten wir zur Zeit, um es zur Fahrradsaison 2017 präsentieren zu können."

Vorteile des Fahrradfahrens für die Gesundheit

Im Einleitungstext habe ich schon kurz angesprochen, dass ich diverse Vorteile beim Fahrradfahren erlebt habe. Fakt ist, dass das Fahrradfahren zum Beispiel auch für Menschen super ist, die Gelenkprobleme haben. Es entlastet die Gelenke, da das meiste Gewicht auf das Fahrrad verlagert wird. Man muss nur noch in die Pedale treten. Wer ein wenig mehr Gewicht auf die Waage bringt, könnte sich somit sportlich betätigen und seine Gelenke schonen. Was auch gerne empfohlen wird: Statt in einem schweren Gang zu fahren und anschließend zu rollen, eher kontinuierlich in die Pedale zu treten.

Meine Mutter beschwert sich öfters, dass sie das Fahrrad fahren nicht mag, weil es so unbequem ist. Aber das stimmt nicht. Ihre Sitzposition ist falsch, deshalb kann sie nach bereits wenigen Minuten nicht mehr bequem sitzen. Auch der Sattel spielt eine große Rolle. Man muss erstmal diverse Stellen richtig justieren. Manchmal bringt es schon enorm viel, die richtige Lenker- und Sattelhöhe einzustellen. Bereits nach wenigen Tagen spürt man eine deutliche Verbesserung des Gesamtzustandes und der Fitness.

Ich liebe auch dieses Gefühl der Freiheit, wenn ich Fahrrad fahre. Man ist nicht eingequetscht in ein Auto, man spürt den Wind und ist sehr flexibel unterwegs. Man findet überall eine Parkmöglichkeit und kann jederzeit weiterfahren. Aber eins noch: Bitte mit Helm fahren! So oldschool das auch klingen mag. Ein Unfall in meinem Familienkreis ist zum Glück noch glimpflich verlaufen, weil der Fahrradfahrer einen Helm getragen hat. Sonst hätte er jetzt schwere Kopfverletzungen. Und er war nicht schuld! Also immer, wirklich immer, einen Helm aufsetzen. Es gibt so viele schicke Modelle. Noch eine Motivation, die ich, seit ich Mama bin, richtig nachempfinden kann: Seid auch Vorbild für eure und andere Kinder!

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Preis-Leistungs-Verhältnis des Bambus-Fahrrades

Kann sein, dass euch der Preis erstmal etwas hoch erscheint. Man darf so ein Fahrrad nicht mit einem billig-Fahrrad aus dem Supermarkt vergleichen! Alleine in einem Bambus-Rahmen stecken ca. 80-90 Stunden Arbeitszeit! Nicht nur die faire Herstellung hat ihre Kosten, sondern auch die eingebaute hochwertige Marken-Fahrradtechnik. So ein Fahrrad sollte natürlich am Besten nicht im Wohnzimmer als Dekoration stehen. Wer täglich sein Fahrrad nutzt, ist durchaus bereit, gutes Geld für eine gute Qualität auf den Tisch zu legen. Man bekommt nicht nur ein nachhaltiges Produkt, sondern auch eine besondere Optik! Meiner Meinung nach ist an dieser Stelle eine Investition sehr sinnvoll.

Wir selbst besitzten ein sehr gutes Fahrrad (es ist von meinem Mann aus seiner Jugendzeit, leider aber nicht aus Bambus - noch nicht!), das ebenso sehr hochwertige Komponenten enthält und immer noch richtig gut funktioniert. Als ich es zum ersten Mal fuhr, habe ich einen enormen Unterschied wahrgenommen. Mir war gar nicht klar, wie wichtig eine qualitativ hochwertige technische Ausstattung ist und wie sie sich beim Fahren anfühlt! Die Billig-Fahrräder aus meiner Jugendzeit (es waren zwei) sind schon längst auf dem Schrottplatz, da sie einfach nach und nach auseinandergefallen sind. Also: Augen auf beim Fahrrad-Kauf. :-)

Abschließend ermöglicht das folgende Video einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Bambusfahrrads:

Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Lisa Albrecht

Gründerin & Autorin

Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.