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Wir müssen nicht alles gleichzeitig haben, oder?

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

In letzter Zeit denke ich über viele verschiedene Lebensstile nach. Ich beobachte im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis diverse Situationen und Lösungen, die mich oft traurig stimmen. Manchmal kommt es mir so vor, als ob ich ein Fremdkörper auf dieser Welt bin. Die Menschen um mich herum verhalten sich so, als ob es kein morgen gäbe. Der Kalender ist voll gepackt und es darf bloß nichts dazwischen kommen. Und wenn, dann ist das quasi ein Weltuntergang! Man muss Familie, Karriere und Hobbys unter einen Hut bringen. Ich verstehe die Situation, in denen einige stecken und weiß auch, dass nicht alles so einfach ist, wie man es gerne hätte. Ja, ich will auch so einiges! Aber mal ehrlich: Muss denn alles gleichzeitig stattfinden? Ich denke, dass man nicht auf allen Hochzeiten ohne Kompromisse tanzen kann. Hat man Angst, sonst etwas zu verpassen? Möchte man denn wirklich diesen stressigen Weg gehen oder fühlt man sich dazu nur durch die Gesellschaft gezwungen? Diese Frage muss man sich mal stellen. Nicht alles, was man macht, ist wirklich von einem selbst gewünscht. Wenn ich mal das Thema "Kinder" betrachte (da ich ja selbst gerade in diesem Lebensabschnitt stecke): Babys werden fremdbetreut und nur für den Job abgestillt (auch wenn die Mama das nur ungern möchte), die Kredite für das Eigenheim und die zwei Autos müssen ja abbezahlt werden. Im Freundeskreis wird man möglicherweise schief angeguckt, wenn man nicht mindestens zwei Mal im Jahr ins Ausland fliegt.

Lebe einfacher

Ich kann die Liste bis Unendliche weiter schreiben. Aber ich denke, jeder versteht, was ich sagen möchte. Unsere Welt ist zwar schnell und vor allem durch das Internet intensiv. Aber wir müssen das alles nicht so machen! Oft wollen wir das auch gar nicht, wir haben nur Angst vor der Ablehnung und vielleicht vor uns selbst. Sind wir denn auch glücklich, wenn wir das alles in dieser Intensität machen? Reicht denn nicht nur ein Urlaub im Jahr und nur ein Auto? Oder weniger Geld, dafür weniger Konsum? Dann ist plötzlich wieder Luft für andere Dinge, man muss das Baby nicht abstillen und man muss sich nicht so extrem verbiegen.

Es gibt Lebensabschnitte mit einem bestimmten Fokus

Bei uns ist es aktuell so, dass wir nur zu Hälfte produktiv auf dem Jobmarkt sind. Die Kinderbetreuung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und natürlich ist es sehr schwer, nebenher viel zu arbeiten. Aber ich weiß, dass das nur ein Lebensabschnitt ist. Die Kinder werden groß und mit jedem Jahr hat man wieder mehr Zeit zu arbeiten und sich andere Wünsche zu erfüllen. Wir haben unsere Kosten angepasst. Ein teurer Urlaub ist aktuell nicht drin. Und im Moment ist ein Urlaub generell nicht drin, weil wir unsere alte Hundedame pflegen und ihr den Transport nicht antun möchten. Dafür verbringen wir in wahrsten Sinne eine unbezahlbare und sehr wichtige Zeit mit unserer Tochter und gehen mit unserem Hund durch die nicht einfache Zeit. Ich sehe das nicht als ein Nachteil, werde aber oft darauf angesprochen, warum denn unsere Tochter nicht schon in die Kinderkrippe geht. Es ist nicht so, dass ich beruflich nicht noch mehr reißen möchte. Aber es geht nun mal nicht. Mir ist die Prägungsphase meiner Tochter (Kindesentwicklung) wichtiger als mein Job oder Geld. Auch wenn ich beide Sachen am Liebsten gleichzeitig machen würde, verzichte ich gerne. Oder was heißt “verzichte” - ich verschiebe nur die Sachen etwas. Ich weiß, dass beides einfach niemals in dieser Qualität gleichzeitig geht. Ich möchte mich auf eine Sache gut fokussieren können.

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Alles eine Frage des Blickwinkels

Verzicht bedeutet für mich kein Nachteil. Es ist alles eine Frage des Blickwinkels. Man gewinnt immer etwas anderes. Ich fokussiere mich also auf in meinen Augen wichtige Dinge und lasse alles andere erstmal mehr oder weniger liegen. Wenn ich alles gleichzeitig machen würde… Dann hätte ich später ja keine spannenden Ziele mehr! :-) Ich habe auch durchaus Respekt vor Menschen, die so viel auf einmal erledigen. Es gibt auch Familien, die wirklich in kurzer Zeit unglaublich viel erreicht haben. Hut ab! Nur sehe ich auch, wie gestresst sie oft sind und dass nicht alles glänzt. Da frage ich mich einfach, ob man das, was man erreicht hat, auch wirklich genießen kann - wenn der Preis so hoch ist? Klar, jeder geht seinen Weg und macht die Dinge, die er für richtig hält. Aber vielleicht ist es auch ganz gut kurz innezuhalten und sich selbst zu fragen, ob alles noch in Ordnung ist. Wenn ja, dann kann es so weitergehen! Aber ich bin mir sicher, dass einiges nicht ok ist und verändert werden könnte. Das erfordert Mut und vielleicht auch Risikofreude - man hat ja oft Angst, plötzlich auf etwas verzichten zu müssen. Das ist auf jeden Fall eine Baustelle, die sich jeder selbst gestaltet. Ich arbeite immer noch täglich an meiner und bin auch nicht immer glücklich. Doch wenn man sich dessen bewusst wird und an den lockeren Schrauben dreht, bekommt man doch noch ein stabiles Gerüst. :-)

In diesem Sinne: Was sagt euer Herz? Seid ihr glücklich mit eurem Lebensstil?

Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 2. Februar 2016.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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