Zahnbehandlung ohne Spritze? Angst überwinden & Alternativen beim Zahnarzt

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Bohren ohne Spritze beim Zahnarzt? Welche Alterntiven gibt es? Nach dem der Beitrag zum Thema Karies heilen bei euch so gut ankam und der Wunsch nach mehr persönlicher Erfahrung groß war, gehe ich ein wenig ins Detail. Ich habe ja geschrieben, dass bei mir eine alte Füllung ausgetauscht werden musste und dies passierte auch beim nächsten Zahnarzt-Termin. Da ich noch stille und generell Medikamente kritisch betrachte, habe ich mich vor dem Termin viel mit der Betäubung beim Zahnarzt auseinander gesetzt. Ich bin eigentlich ein Angsthase und gehe nicht gerne zum Zahnarzt. Und früher, wenn etwas gemacht werden musste, wurde das IMMER mit Betäubung gemacht, selbst die kleinsten Sachen. Ich bin aber in den letzten Jahren sehr viel bewusster geworden. Ich wollte nicht nur die Erfahrung machen, ob die Behandlung auch ohne Schmerzmittel geht, sondern auch meinem Körper und meiner Tochter durch die Muttermilch (auch wenn sie nur wenig trinkt) die Spritze ersparen.

Wie lief bei mir die Zahnarztbehandlung ohne Spritze ab?

Wer den persönlichen Part überspringen möchte, liest einfach im nächsten Abschnitt weiter. Jetzt berichte ich erstmal, wie meine Zahnbehandlung ablief. Ich besprach mein Anliegen, auf die Betäubung zu verzichten, mit meiner Zahnärztin. Sie bestärkte mich und sagte, dass wir dies auf jeden Fall schaffen werden – schließlich ist das keine große Sache, da „nur“ die alte Füllung ausgetauscht werden musste. Sollte etwas sein, könnten wir immer noch zur Spritze greifen. Ich musste mich ein wenig überwinden, da ich vor allem das Bohren als sehr unangenehm empfinde, aber mein Bauchgefühl sagte „ja“ und schon ging es los. Die Ärztin fing sofort an und ich versuchte mich, zu entspannen. Was ich während der Behandlung gemacht habe, steht im nächsten Abschnitt. :-) Insgesamt kann ich sagen, dass ich kaum Schmerzen hatte – jedoch hier und da doch es ein wenig weh getan hat. Dies war jedoch ein Schmerz von kurzer Dauer und wirklich auszuhalten. Ein positiver Effekt ist, dass man direkt nach der Behandlung alles spürt und auch sagen kann, ob die Füllung gut sitzt (bzw. etwas noch abgeschliffen werden muss). Ich war nach der Behandlung mega stolz auf mich. Alte Füllung herauszubohren, tat nicht weh. Was weh tat, war das Abtragen der echten Zahnsubstanz. Dies war leider an einer Stelle nötig, da an der Seite wegen der undichten Füllung (und keiner Möglichkeit, dort zu putzen) eine beginnende Karies war. Auch das Pusten empfand ich nicht immer als angenehm.

Was hilft bei Schmerz während der Zahnbehandlung ohne Spritze?

Ich bin extra mit dem Fahrrad zum Zahnarzt berghoch gefahren. Das Fahrradfahren nimmt die körperliche Anspannung, baut Stress ab und macht ein wenig müde. So war ich im Zahnarztstuhl entspannter und ruhte mich eher aus (na ja, so wie es eben geht). Ein Schluck Wasser ist übrigens ebenso wohltuend. Bevor die Zahnärztin mit ihrer Arbeit loslegte, bat ich sie, mir etappenweise zu sagen, wie weit sie konkret z. B. mit dem Bohren ist. So wusste ich, dass z. B. bereits 50 % der Arbeit erledigt ist und sie nur noch kurz bohren muss. Das hilft sehr, weiterhin motiviert zu bleiben und bis zum Schluss „durchzuhalten“. Während der Behandlung achtete ich auf meine Körpermuskulatur. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie verkrampft ich da saß. Je verkrampfter man ist, umso mehr Schmerz spürt man. Also entspannte ich gezielt meine Muskulatur und versuchte mich nicht zu verkrampfen. Dabei hilft es sehr, sich auf bestimmte Körperteile zu konzentrieren und z. B. zu fühlen, wie die Waden nach der Fahrradtour sich anfühlen oder wie es ist, wenn man die Finger aneinander presst. Das lenkt von der eigentlichen Stelle – also dem Zahn – ab und verringert die Intensität der Unannehmlichkeiten. Als es kurzzeitig weh getan hat, habe ich nicht mit Ablehnung reagiert. Ich habe mir vorher erklärt, dass es auch mal weh tun kann. Also habe ich den Schmerz positiv innerlich „begrüßt“ und ihn als normal angenommen. Und ja, es ist nicht so einfach. Aber dennoch! Immer wieder sagte ich meinem Körper, dass er gerade repariert wird und dass ich dankbar bin, dass er mir diese wichtigen Zeichen sendet. Und schon wären wir bei einem wichtigen Punkt: Positive Bilder im Kopf. Um zum Ziel zu kommen, ist es wichtig, sich auch das Ziel positiv auszumalen. Ich stellte mir vor, wie gut der neue Zahn anschließend aussehen würde. Ebenso die Tatsache, dass er dann besser vor Karies geschützt ist. Das Ziel, dass ich bald nach Hause fahren könnte – ganz bewusst ohne Spritze und Taubheit – machte mich stark.

Alternativen statt Spritze beim Zahnarzt

Neben einer lokalen Betäubung durch die Spritze ist noch eine Vollnarkose, Sedierung (das ist eine Art Dämmerschlaf) oder Lachgaseinsatz möglich. Natürlich muss in solchen Fällen abgewogen werden, was denn wirklich Sinn macht. Ich persönlich habe damit keine Erfahrungen gemacht. Im Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich einen Fall mit Vollnarkose – dabei ging es um ein Kind, bei dem sehr viele Zähne auf einmal gemacht werden mussten. Aber ganz ehrlich: Dazu muss es nicht kommen. Wer mehr Angst vor einer Spritze als vor einer Behandlung hat, könnte den Zahnarzt bitten, die Einstichstelle zuerst zu betäuben. Nach meiner Erfahrung macht es mehr Sinn, sich bei Ängsten durch andere Hilfsmittel wie Autogenes Training oder vielleicht sogar Hypnose helfen zu lassen. Ich persönlich habe früher sehr viel Autogenes Training gemacht, mit Muskelentspannung und Atemtechnik. Mit Hypnose habe ich zwar keine Erfahrung, weiß jedoch, dass sie auch manchmal bei Zahnbehandlungen hilfreich sein kann. Ich sage mir immer wieder den Satz: „Bald ist es geschafft und dann bin ich bereits dabei, zurückzudenken und zu staunen, wie unnötig es war, mir vorher so viele Sorgen zu machen“.

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Spritze beim Zahnarzt: Ja oder nein?

Das kann man so einfach nicht beantworten. Ich folge meinem Bauchgefühl. Eine Behandlung ohne Spritze stärkte mein Selbstvertrauen und meine körperlichen Fähigkeiten. Sie zeigte mir ganz deutlich, dass nicht immer eine Spritze nötig ist. Jedoch würde ich mir eine Betäubung wünschen, wenn mehr Zahnsubstanz abgetragen oder größere Dinge gemacht werden müssen. Da würde die Betäubung Vorteile bringen, mein Körper hätte bei größeren Eingriffen mit einer Spritze deutlich weniger Stress. Es ist also eine sehr persönliche Sache. Eins steht für mich fest: Der Körper kann mehr, als man ihm zutraut.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 8. Mai 2017.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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