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Langzeit-Veganer - 4 Generationen unter einem Dach / Interview mit Manuela Tietsch

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Ich habe mich auf die Suche nach Menschen begeben, die sich seit einer langen Zeit - am Besten über mehrere Generationen - vegetarisch oder vegan ernähren. Wer sucht, der findet! Kennengelernt habe ich Manuela Tietsch, eine sehr kreative und inspirierende Frau. In diesem Interview gibt sie uns einen Einblick in ihre Welt. Sie lebt in einem 4-Generationen-Haushalt, alle Familienmitglieder ernähren sich schon seit einer langen Zeit vegan - und es funktioniert. Wie alles funktioniert, lest am Besten selbst. Ich habe mit Manuela telefoniert und das Interview nach der Aufnahme für euch verschriftlicht.

Manuela Tietsch / Alle Rechte an den Fotos Manuela O. Tietsch
Manuela Tietsch / Alle Rechte an den Fotos Manuela O. Tietsch

Lisa: Liebe Manuela, herzlichen Dank, dass du dich bereit erklärt hast, über dein Leben im Bezug auf deine Ernährung zu erzählen. Stell dich einmal kurz vor, was machst du und wie lange lebst du vegan?

Manuela: Mein Name ist Manuela Tietsch, ich lebe und arbeite auf einem Tierschutzhof mit zur Zeit ca. 140 Tieren, ich bin Schriftstellerin und Musikerin, außerdem nähe ich gerne schöne Kleider und lebe in einem 4-Generationen-Haushalt. Vegan bin ich seit 12 Jahren. Davor war ich ovo-lacto-vegetarisch, von meinem 8 Lebensjahr an. Zur Zeit bin ich - glaube ich - 51 (lacht).

Lisa: (lacht) Ich muss gestehen, ich überlege auch oft, wie alt ich bin. Obwohl ich 20 Jahre jünger bin als du.

Manuela: Das hat ja damit nichts zu tun. Ich habe mich auch mit 28 Jahren schon vertan. Weil es mir eigentlich gar nicht so wichtig ist.

Lisa: Irgendwann hört man ja auch auf zu zählen...

Manuela: Ich fühle mich einfach nicht so, wie manche Leute mit 51 aussehen. Oder sich auch geben. Von daher, fühle ich mich eigentlich eher so als wäre ich 25 oder 30. Nur ein bisschen reifer. Ein paar Jahre mehr bringen schon deutlich mehr Erfahrung.

Lisa: Du lebst in einem 4-Generationen-Haushalt. Ernährt sich das ganze Haus vegan, wie läuft es bei euch ab?

Manuela: Wir haben angefangen, wie schon erwähnt, mit der ovo-lacto-vegetarischen Ernährung, da war ich 6-7 Jahre alt. Auch vermehrt aus dem biologischen Anbau. Mit 8 Jahren habe ich für mich entschieden vegetarisch zu leben, als es mir ganz klar wurde, dass das Tiere sind, die ich da gegessen habe. Das wollte ich nicht mehr und so habe ich mir ein Beispiel an meinen Eltern genommen und aufgehört damit. War aber eben nur ovo-lacto-vegetarisch. Gut, in den 70er und 80er Jahren, da war es noch nicht so einfach und man hatte auch nicht so eine große Produkt-Auswahl als Vegetarier oder Veganer. Man wurde wie ein Außerirdischer angeguckt, wenn man gesagt hat, dass man kein Fleisch ist. (lacht) Oder Wurst. Wir haben immer schon mit einem schlechten Gewissen Milchprodukte gegessen oder auch mal ein Ei. Aber wir haben versucht darauf zu achten, dass sie aus einer relativ vernünftigen Haltung und aus der Nähe kamen. Aber trotzdem, das schlechte Gewissen hat uns begleitet. Ich persönlich habe es immer für mich gewusst, dass eine vegane Ernährung genau die richtige ist. Den anderen ging es ähnlich. Wir sind viele viele Jahre zu 95 % vegan gewesen, es gab mal Ausrutscher, dass man mal ein Ei gegessen hat oder Käse OHNE Tieriesches Lab. Das schlechte Gewissen war irgendwann stärker, so dass wir gesagt haben, ok - von nun an leben wir vegan. Das machen mein Mann und ich seit 12 Jahren ohne Ausrutscher. Ich habe auch meine Lederschuhe verbannt, einige hier im Haus verbrauchen aber noch die Sachen, die sie noch haben. Ich z.B. mochte auch nichts an den Füßen von einem Tier haben. Mein Sohn ist von Geburt an ohne Fleisch aufgewachsen, die ersten Jahre komplett vegan, dann ein paar Jahre ovo-lacto-vegetarisch und dann wieder vegan. Er hat uns eigentlich noch den letzten Kick gegeben, dass wir endlich konsequent wurden.

Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V.
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Lisa: Wie alt ist dein Sohn jetzt?

Manuela: Er ist 26.

Lisa: Warum haben deine Eltern damals überhaupt angefangen, sich ovo-lacto-vegetarisch zu ernähren?

Manuela: Aus ethischen Gründen. Es war so, dass meine Urgroßmutter und Großmutter schon damals in diese Richtung gingen, es wurde nie viel Fleisch gegessen, trotzdem hat man es noch eine Zeitlang gemacht und Anfang der 70 Jahre wurden alle Ovo-Lacto-Vegetarisch. Wir haben französische und italienische Verwandte, da wird sehr viel Fleisch gegessen. Man wird viel damit konfrontiert.

Lisa: Haben deine Eltern dir die Möglichkeit gelassen, dich so zu ernähren, wie du es für richtig und gut hälst? Oder musstest du dich quasi vegetarisch ernähren?

Manuela: Das war meine eigene Entscheidung. Ich hätte auch weiter Fleisch essen können, wenn ich es gewollt hätte. Aber das wollte ich nicht. Wenn man so viele Tiere um sich hat, hat man einen direkten Bezug zu dem, was auf dem Teller liegt. Dann kann man das eigentlich nicht mehr essen.

Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V.
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Lisa: Findest du aus heutiger Sicht gut, dass du in deiner Kindheit kein Fleisch gegessen hast?

Manuela: Ich hätte es lieber von Geburt an nicht gegessen. Gut, mit acht Jahren ist es auch schon ganz gut. Ich hatte nie Probleme mit meiner Lebensweise und ich hatte immer die Möglichkeit, es jederzeit ändern zu können. Aber das war nie der Fall.

Lisa: Fühltest du dich mal ausgegrenzt? Wie kamst du damit zurecht, vor allem in der Gesellschaft, dass du kein Fleisch gegessen hast?

Manuela: Ich kam sehr gut zurecht. Ich hatte eher das Gefühl, ich bin etwas Besonderes. Im positiven Sinn. Natürlich wurde man oft schief angeguckt, dumme Sprüche habe ich auch oft kassiert. Man lernt zu kontern, damit umzugehen und im Grunde hat es mich nur gestärkt. Ich habe nie daran gezweifelt oder gedacht, dass es falsch wäre.

Lisa: Man hört viele Sprüche. Zum Beispiel, dass Vegetarier kraftlos, blass und klein wären. Wie war denn dein Gesundheitszustand?

Manuela: Ich war ein gesundes Kind, ich hatte mal eine Bronchitis, weil wir an einem falschen Ort gelebt haben doch als wir umgezogen sind, ging es mir besser. Das war allerdings auch noch bevor ich vegetarisch wurde. Ich war sehr selten sonst in meinem Leben bei einem Arzt, ich gehe zum Zahnarzt - das war’s eigentlich. Natürlich ist man auch als Veganer nicht gefeiht, eine Krankheit zu kriegen. Denn die Psyche ist da auch sehr wichtig, nicht nur die Ernährung. Wenn einem Dinge auf der Seele liegen, kann es einem auch schlecht gehen. Wenn ich Probleme habe, heile ich sie entweder selber oder ich gehe zum Heilpraktiker.

Manuela Tietsch / Alle Rechte an den Fotos Manuela O. Tietsch
Manuela Tietsch / Alle Rechte an den Fotos Manuela O. Tietsch

Lisa: Wie ging und geht es es deiner Familie gesundheitlich?

Manuela: Generell kann man sagen, dass es uns insgesamt besser geht, seit wir keine Leichen oder Tierkindernahrung mehr essen. Ein Mitbewohner vom Hof hatte ganz stark Heuschnupfen, nachdem er auf O-L-vegetarisch umgestellt hatte, ging es ihm schon deutlich besser und seitdem er vegan geworden ist, hat er gar keine Probleme mehr. Das hat ihm sehr gut getan. Und meine Eltern… sie sind jetzt 75 Jahre. (Überlegt) Ich denke da kann sich manch ein 20 Jähriger eine Scheibe abschneiden. Was sie für eine Energie haben. Ich kann nur sagen: Positiv in jeder Hinsicht.

Lisa: Ihr betreibt auch das Restaurant Zauberkessel in Walsrode, dein Vater und deine Mutter sind da immer noch sehr aktiv - mit 75 Jahren?

Manuela: Zauberkessel wird in Teilhaberschaft von meinem Vater und Nicolleta Kracke geführt. Es ist ein veganes Restaurant, sollte ursprünglich nur eine Erlebnisgastätte werden. Aber weil den Leuten das essen so gut geschmeckt hat, wurde es ein veganes Restaurant.

Lisa: Im Film Carne vale - Fleisch lebe wohl! (YouTube) sieht man Einblicke in den Tierschutzhof (ab 2:30 Minute) und auch den Zauberkessel. Da sieht man auch deinen Vater. Ganz ehrlich: Ich hatte nicht den Eindruck, dass er 75 ist!

Manuela: Es wäre ja Blödsinn zu behaupten, dass man als Veganer ohne Krankheiten lebt. In einem 4-Generationen-Haushalt ist es auch nicht immer einfach. Wir haben seit gut 50 Jahren unseren Tierschutzhof und kämpfen um das Geld. Man wird ständig mit Tierleid konfrontiert. Das geht an die Substanz. Ich denke aber, würden wir uns ganz “normal”, eben nicht vegan ernähren, würde es uns deutlich schlechter gehen. Wir wären sicherlich nicht so fit wie wir es jetzt sind.

Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V.
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Lisa: Du sagtest, du lebst auf dem Tierschutzhof. Wie finanziert man so ein Projekt?

Manuela: Der Hof und die Tiere finanzieren sich durch Spenden. Klar, wenn man die Möglichkeit hat, Geld selber reinzustecken, tut man es auch. Aber in erster Linie sind das Geld- und Sachspenden. Wir haben sehr unterschiedliche Tiere und die Arbeit ist sehr vielschichtig. Jedes Tier hat ganz andere Bedürfnisse, eine Gans muss anders versorgt werden als eine Ziege oder Pferd.

Lisa: Ein ganz anderes Thema, hast du Angst vor einem Vitamin B12 Mangel?

Manuela: Der B12 Mangel liegt ja nicht am Veganismus an sich, sondern an der Mangelernährung und der kaputten Umwelt. Ein Fleischesser kann genauso einen B12-Mangel bekommen wie ein Veganer. Er geht praktisch den Umweg über das Tier, um B12 aufzunehmen. Es ist aber auch so, dass ein Fleischesser kaum seinen B12 Spiegel testet, ein Veganer dagegen achtet viel strärker darauf. Es gibt auch ein schönes Buch zu diesem Thema, es heißt “Volkskrankheit Vitamin B12 Mangel von Thomas Klein”.

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Lisa: Nimmst du Vitamin B12 zu dir in Supplementform?

Manuela: Ich mache das ganz entspannt. Ich habe mal profilaktisch ein-zwei Mal im Jahr eine Tablette Methylkobalamin genommen, da höre ich ganz auf meinen Körper. Im Moment nehme ich nichts. Natürlich, wenn man einen Vitamin B12 Mangel hat - das ist nicht zu unterschätzen. Man kann aber auf seinen Körper hören. Man kann sich untersuchen lassen. Man darf sich aber nicht den Ängsten hingeben, die den Menschen gerade so von diversen Seiten gemacht werden. Wenn ich überzeugt wäre, dass die vegane Ernährung falsch wäre, dann würde ich mir Sorgen machen, aber da ich überzeugt bin, dass es beim Veganen in die richtige Richtung geht, brauche ich mir keine Sorgen machen. Und es gibt ja mittlerweile auch gute B12 Produkte, die tatsächlich vom Körper aufgenommen werden und einem Sicherheit geben, sofern man unsicher ist.

Lisa: Was sagt dein Sohn dazu, dass er vegan gestartet hat, ovo-lacto-vegetarisch und dann wieder vegan aufwuchs?

Manuela: Mit drei Jahren hat er noch nicht viel dazu gesagt (lacht). Im Nachhinein findet er das gut, seine Tochter wächst ja auch vegan auf. Jetzt machen wir uns langsam wieder Gedanken, wie man das in der Gesellschaft gut unter einen Hut bekommt.

Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V.
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Lisa: Meine Tochter wächst auch vegan auf. Vor diesem Problem stehen wir ja auch bald.

Manuela: Die Kinder kriegen mal hier oder dort eine Süßigkeit mit Milch zugesteckt. Man muss da als Elternteil genau überlegen, wie man damit umgeht. Entweder das wird einfach “gut verdaut” oder man kriegt es doch hin, dass man mit den anderen Eltern redet und ihnen das Thema nahelegt und um Respekt für die eigene Lebensweise bittet. Bei vielen sind es ja auch die Großeltern, die anderer Meinung sind. Das war bei mir zum Beispiel auch so. Meine Oma mütterlicherseits hat mir gerne etwas zugesteckt, nach dem Motto - “Du armes, vegetarisches Kind, du sollst etwas anständiges essen”. Aber ab einem gewissen Moment habe ich nichts genommen und von da an hat sie es auch respektiert. Das Problem hatte ich bei meinem Sohn nicht. Die meisten Freunde haben unsere Lebensweise akzeptiert. Ich hatte auch nie Angst, dass er von sich aus anfängt, Fleisch zu essen. Er hätte das machen können, aber er wollte das selbst nicht.

Lisa: Du hast ihm also deine vegetarische und anschließend vegane Ernährung nicht aufgezwungen?

Manuela: Es ist ja so, dass alle Eltern ihren Kindern die Dinge mitgeben, von denen sie überzeugt sind. Wenn ich überzeugt bin, mein Kind wächst vegan am Besten auf, mit viel Bio und Rohkost, dann tue ich mein Bestes, damit es so aufwächst. Wenn mein Sohn aber irgendwann der Meinung gewesen wäre, er müsste jetzt Fleisch essen, hätte er es auch tun können. Ich denke, in dem Moment, wenn das Herz begriffen hat, was man mit seinem Fleisch- und Milchkonsum eigentlich tut, kann man sich nicht mehr anders ernähren.

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Lisa: Jetzt für die Akten: Dein Sohn hat bereits selbst ein Kind. Ist es gesund?

Manuela: (lacht) Gesünder kann ein Kind nicht sein. Sie ist sehr intelligent, munter, und hat mit knapp 8 Monaten angefangen zu laufen. Leute reden viel. Ein Beispiel: Ich kenne vegane Eltern, sie haben ein Kind bekommen und es war behindert. Die Leute bezogen das aber sofort auf die vegane Ernährung. Nur wusste ich, dass diese veganen Eltern Drogen genommen haben. So kann man die Tatsachen auch schnell verdrehen. Die Behinderung kam nicht vom Vegansein, sondern von den Drogen. Man muss immer das Gesamtbild vor Augen haben.

Lisa: Wie ernährst du dich heute? Du hast hier und da bereits Rohkost erwähnt...

Manuela: Ich versuche, viel Rohkost zu essen. Aber ich ernähre mich leider nicht ausschließlich von Rohkost. Ich esse sehr gerne die Dinge, die im Zauberkessel angeboten werden. Die Gerichte, die meine Mutter kocht. Ich esse auch noch sehr gerne Brot (was ja bekanntlich sehr verschleimt). Wir versuchen viel Salate, Gemüse und Obst zu essen. Ich esse aber auch noch zu gerne vegane Schokolade. (lacht)

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Lisa: Mir geht es auch so. Ich esse auch gerne Schokolade. Wobei ich auch sehr versuche, dies im Rahmen zu halten.

Manuela: Es ist toll, sich 100% gesund zu ernähren, wir schaffen es momentan aber nicht. Dafür gibt es viel zu viele leckere, nicht unbedingt gesunde vegane, Sachen.

Lisa: Wobei, wenn man zu streng mit sich selbst ist und nur auf die gesunde Ernährung fixiert ist, kann das auch nicht gesund sein.

Manuela: Absolut. Nur gesund ist auch krank. Denn es nütz nix sich 100% „gesund“ zu ernähren, aber in Wahrheit nach Leckerein zu gibbern und deshalb wohlmöglich übelgelaunt zu sein. Hab Sonne im Herzen, dann geht es Dir gut.

Lisa: Eine Balance ist eine gute Lösung, wie ich finde.

Manuela: Ja, eine Balance ist ziemlich wichtig. Vor allem, wenn man ein Kind hat. Man kann nicht alles aus dieser Welt ausblenden. Es ist nicht nur mit der Ernährung so. Auch Dinge wie Medien - Computer und Smartphone. Meiner Meinung nach sollte man Kinder langsam an die Dinge heranführen, sonst stürzen sie sich doch später drauf, sobald sie den Zugang haben. Natürlich kontrolliert, aber ganz weghalten sollte man ein Kind nicht von solchen Dingen.

Lisa: Meinst du, vegane Ernährung funktioniert in jeder Lebensphase? Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum oder im Alter?

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Manuela: Ich war ja in meiner Schwangerschaft und Stillzeit auch vegan. Meine Schwiegertochter auch. Meiner Meinung nach ja. Man muss natürlich auch die Bereitschaft dazu haben. Wenn man das nur halbherzig macht und Ängste hat, man schadet sich nur damit, dann kann es unter Umständen nach Hinten losgehen. Das ist dann aber die Psyche und nicht die Ernährung. Wer in der Schwangerschaft nur als Pudding-Veganer lebt, ernährt sich auch ganz klar nicht gesund. Bei jeder Ernährungsform gilt, ganz besonders in so einem Moment wie Schwangerschaft, dass man auf seine Ernährung achtet.

Lisa: Ich habe das Gefühl, dass wir uns noch nie so abwechslungsreich ernährt haben. Wir ernähren uns vegan, glutenfrei und möglichst zuckerfrei. Wenn Menschen das hören, denken sie, dass bei uns auf dem Tisch nur rohe Karotten liegen. (lacht)

Manuela: Ich sehe vegane Ernährung überhaupt nicht als Einschränkung. Wenn ich mit anderen darüber rede, höre ich oft, ich würde verzichten. Aber ich verzichte nicht. Ich verzichte nicht auf ein gutes Gewissen oder Gesundheit. Das ist mir wichtiger, als ein Stück Leiche auf meinem Teller zu haben.

Lisa: Das kann ich nur unterschreiben. Was würdest du Menschen raten, die gerade erst anfangen, vegetarisch oder vegan zu werden? Welche Fehler hast du gemacht, die die anderen lieber nicht machen sollten?

Manuela: Mein größter Fehler, ist eigentlich der, dass ich viel zu lange ovo-lacto-vegetarisch gelebt habe, obwohl ich vom Kopf her eigentlich schon lange vegan war. Vom Herz sowieso. Das ist der Fehler gewesen. Wer anfängt sich vegan zu ernähren, sollte einfach versuchen, sich mit anderen Menschen zusammen zu tun, die sich schon länger vegan ernähren. Man bekommt viele Anregungen und leckere Rezepte. So kommt man viel schneller rein und kann eventuellen Problemen oder Ängsten gleich was entgegensetzen.

Lisa: Zum Glück gibt es heute ja auch das Internet, sehr viele Bücher und Gruppen.

Manuela: Es gibt ja auch Leute, die nicht so gerne nach Rezept kochen. Ich glaube, es ist schon sehr wichtig, dass ein mündlicher Austausch stattfindet. Mir persönlich hat es sehr geholfen, einfach viel darüber zu reden und sich auszutauschen. Und das Internet kann leider manchmal auch sehr verwirrend sein.

Lisa: Liebe Manuela, ich bedanke mich ganz herzlich für deine Zeit. Es war sehr spannend für mich und ich habe wieder etwas gelernt. Ich hoffe, meine Leser können ebenso einiges aus unserem Gespräch mitnehmen.

Manuela: Ich bedanke mich auch und hoffe sehr, dass das Interview anderen weiter hilft.

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Unterstützung für die Tiere - aber wie?

Tierschutzprojekte wie die Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V. sind auf Spenden angewiesen. Falls ihr etwas spenden möchtet, findet ihr auf dieser Seite viele Informationen dazu. Die Tierschutzgemeinschaft Stellichte e.V. hat auch eine Facebook-Seite, falls ihr euch vernetzen möchtet. Schaut euch einfach um!

Eure Lisa.

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 14. April 2016.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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