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Vegane Schuhe aus Deutschland: Interview mit FreiVon

Lisa Albrecht
Lisa Albrecht

Vor einigen Tagen hatte ich ein spannendes Gespräch mit Paul und Sarah von FreiVon. Die beiden haben sich ein ziemlich hohes Ziel gesetzt: Sie wollen vegane Schuhe in Deutschland herstellen. Vorgestern startete ihre Crowdfunding-Kampagne, die das Produzieren von Schuhen erst ermöglichen soll. Sie haben bereits sehr viel Energie und Zeit in das spannende Projekt gesteckt. Wie es Ihnen dabei erging, welche Erfolge sie bereits gefeiert haben und was jetzt noch kommt, könnt ihr in unserem Interview lesen. Bitte unterstützt die Beiden bei ihrem Vorhaben, denn vegane Schuhe made in Germany - das ist doch eine feine Sache!

Gründer von FreiVon

Ein veganer Schuh, der in Deutschland hergestellt ist und aus möglichst umweltfreundlichen Materialien besteht - ist Musik in meinen Ohren. Wann könnte es soweit sein? Wie ist euer aktueller Stand der Dinge?

Paul: Nach langer Suche und viel Recherche haben wir jetzt alle Komponenten für unseren Schuh zusammen. Wir wollen wirklich nur Materialien verwenden, die unserem Verständnis von Nachhaltigkeit entsprechen. Leider halten z.B. Kunstlederhersteller nicht immer was sie versprechen. Wenn man genauer hinschaut, was einem so alles als nachhaltig angeboten wird, wird man leider oft enttäuscht.

Aber wir sind jetzt glücklich sagen zu können: Am 15. November startet unsere Crowdfunding-Kampagne für die ersten 300 Paar. Nach erfolgreicher Kampagne wird der Schuh ab Frühjahr 2015 regulär in unserem Online-Shop erhältlich sein.

Veganer Schuh von FreiVon

Was unterscheidet euren Schuh von einem veganem Schuh made in Europa?

Sarah: Die Arbeitssituation und die kurzen Kommunikations- und Transportwege. Wir wollen wissen wer unseren Schuh macht. Und damit meinen wir nicht den Konzern, sondern wirklich die Person. Jeder der unseren Schuh kauft, kann zu Zarini Design nach Pirmasens fahren und „Hallo“ sagen. Wie damals beim örtlichen Schneider, Bäcker oder Schreiner.

Was die Transportwege und die damit verbunden Emissionen betrifft, wäre natürlich ein Schuh aus Portugal auch nicht so schlimm, wie einer aus China. Aber netterweise verschickt unsere Schuhmanufaktur den fertigen Schuh direkt an den Käufer. Die einzelnen Materialien und die fertigen Schuhe werden also nicht zigmal hin und her geschickt, bis sie beim Kunden ankommen.

Ich habe auf eurer Webseite gelesen, dass die Menschen da draußen per Schuhgenerator Vorschläge machen können. Anschließend wird der Schuh mit den meisten Stimmen produziert. Welche Stückzahl? Und Einzelanfertigungen, geht das?

Paul: Ursprünglich war die Idee unser Schuhdesign crowdsourcen zu lassen. Leider klappt das nicht. Nach ausgiebiger Materialrecherche müssen wir leider sagen: Es gibt zu wenig Schuhkomponenten, die unsere Kriterien erfüllen. Ein Konfigurator macht aus unserer Sicht erst Spaß, wenn sich genügend Möglichkeiten ergeben. Hoffentlich beim nächsten Schuh!

In welchem Preissegment bewegt sich der Schuh?

Sarah: Der Schuh soll im Online-Shop circa 150€ kosten. In den Handel können wir vorerst leider nicht, weil der zu viel draufschlägt. Aber mal sehen. Wir können uns vorstellen, sehr gezielt in kleinen Boutiquen zu verkaufen. So dass unsere Kunden, die Schuhe auch anprobieren können. Das ist gerade bei Schuhen ja schon eine super Sache.

Veganer Schuh von FreiVon

Lebt ihr beide ebenso vegan?

Sarah: Wir leben beide vegan, ja. Wobei wir auch hierbei auf Nachhaltigkeit achten. Was manchmal auch heißt, etwas nicht wegzuschmeißen, obwohl es nicht vegan ist. Seien es Kleidung oder der Salat im Restaurant, der doch mit einem Klecks Joghurt kommt.

Was war bis jetzt am Schwierigsten in eurem Projekt umzusetzen?

Paul: Die Materialsuche war definitiv das Schwierigste. Es ist erschreckend, wie viele Hersteller selbst im B2B-Bereich falsche Versprechungen machen oder schlichtweg lügen. Dabei ist der vegane Aspekt bei synthetischen Komponenten meistens nicht das Problem. Aber Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind in der Kunstleder- und Sohlenbranche noch fast Fremdwörter. Wir wurden sogar mal von einer Vetrieblerin gefragt: „Was soll an Plastik nicht umweltfreundlich sein?!“ Das fasst ganz gut die momentane Mentalität in der Schuhbranche zusammen. Allerdings gibt es lobende Ausnahmen, die erkannt haben, dass Umweltfreundlichkeit in Zukunft ein Verkaufsargument sein wird.

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Herzlichen Dank für das Interview!

Ich wünsche euch viel Erfolg bei diesem Projekt und hoffe sehr, dass ihr das Crowdfunding-Ziel bald erreicht, damit ihr mit den Schuhen loslegen könnt!

An dieser Stelle noch ein UPDATE: Seit Anfang 2024 habe ich mein neues Projekt “Einfach leben, mehr sein” ins Leben gerufen, du findest es auf www.lisa-albrecht.de. Es ist die Fortsetzung von diesem Blog, aber auf einer völlig anderen Ebene. Ich freue mich, dich dort zu sehen! Alles liebe, Lisa.

Veröffentlicht am 17. November 2014.
Lisa Albrecht
Lisa Albrecht
Gründerin & Autorin
Ich bin immer auf der Suche nach ganzheitlichen Lösungen für mehr Gesundheit und Balance im Leben. Ich liebe das Meer, veganes Vanille-Eis und unsere Erdbeeren aus dem Garten.
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